Gaia-Percussion

Reisen

Ghana 2012

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Es gibt vierzig Arten von Wahnsinn, aber nur eine von gesundem Menschenverstand.
ghanaisches Sprichwort

10.8.2012
Wir stehen früh auf, weil es noch vor dem Frühstück auf eine morgendliche Fuß-Safari geht. Wolfgang ist schuhtechnisch nicht ganz so gut ausgerüstet und leiht sich ein Paar Gummistiefel, worüber er unterwegs sehr froh ist. Auf unserer Wanderung durch den Busch werden wir von einem Guide mit Schießgewehr geführt. Er zeigt uns Warzenschweine, Antilopen, Busch- und Wasserböcke. Der Boden ist mit wilder Minze bedeckt, so sind wir ständig von einem sehr angenehmen Duft umgeben, der nur gelegentlich von einem frischen Elefantenhaufen überdeckt wird. Nachdem wir an einigen Schlammlöchern knapp zu spät kommen und nur die Spuren der Elefanten sehen, findet unser Guide dann zwei wunderbare Exemplare, denen wir eine ganze Weile durch den Wald folgen.
Nach 2 Stunden sind wir geschafft, durchgeschwitzt, total glücklich und hungrig. Nach einer schnellen Dusche (das Wasser rinnselt aus dem Hahn) geht es also zum Frühstück. Das Personal im Restaurant ist äußerst unlustig. Dass man sich in Afrika langsam fortbewegen muss, ist schon klar - aber so langsam? Diese Ladys treiben es auf die totale Spitze und wir müssen eine gefühlte Ewigkeit warten, bis nach dem Frühstück jemand auftaucht, um die Bestellung für das abendliche Diner entgegen zu nehmen.
In der Ferne beobachten wir, wie sich die Elefanten in einem Wasserloch baden. Zum Glück haben unsere Fotoapparate gute Zoom-Funktionen. Während wir später auf der großen Hotelterrasse sitzen, Postkarten nach Hause und das Tagebuch schreiben, tummeln sich einige andere europäische Touristinnen in und um den Pool. Im Hintergrund läuft heute über alle Fernseh- und Radiosender die Beisetzung des Präsidenten.
Abdallah erklärte uns, dass nach dessen Tod automatisch der Vize-Präsident das Amt übernimmt. Dadurch sind wir etwas beruhigt, denn die Fernsehübertragungen, auf die wir in Restaurants und an Hotelrezeptionen einen kurzen Blick werfen konnten, erinnerten uns ein bisschen an die Bilder aus Ägypten im Februar 2011.
Ein großer Aufschrei bringt panische Bewegung in die Reihe der Sonnenanbeter. Ein ziemlich großer Pavian ist auf Entdeckertour und versucht alles zu stibitzen, was nicht schnell in Sicherheit gebracht wird. Die einheimischen Jungs versuchen ihn mit Katapulten zu vertreiben; er verzieht sich allerdings nur bis auf die Terrasse vor unserem Zimmer, wo eben noch unsere Wäsche hing. Der Pavian merkt schnell, dass es dort nichts mehr zu holen gibt und folgt uns auf dem Weg zum Safari-Treffpunkt - so lange, bis Wolfgang ihn laut ausschimpft. Dann trollt er sich.
Für die zweite Safari hat uns Abdallah einen Jeep gemietet. Wir können auf dem Dach sitzen und erleben eine großartige Fahrt durch den Busch. Dabei werden wir ganz schön durchgeschüttelt, klammern uns an der Dachreeling fest, weichen den tiefhängenden Ästen der Bäume aus - wir sind wirklich mittendrin. Einige Tiere, meist Antilopen, lassen sich bereitwillig fotografieren. Die Elefanten bleiben aber im Busch versteckt. Der Fahrer versucht es an verschiedenen Stellen; aber das einzige, was wir finden, sind jede Menge beißender Fliegen - ähnlich unserer Pferdebremsen. Wir sind ja mit Hose, Hemd und Hut ausgerüstet; Wolfgang nutzt die althergebrachte Wedelmethode, um sich der Attacken zu erwehren (dabei erinnert er sich an unsere abendlichen Sprachspiele mit Buchstabentausch und beneidet uns ein wenig um unsere schönen "Hopentrüte"). Nach zwei Stunden tut uns allen der Hintern so weh, dass wir nur noch froh sind, vom Auto herunter steigen zu können; trotzdem sind wir total begeistert.
Zum Abendessen laden wir unseren Prinzen ein - und es wird ein toller Abend. Wir lauschen seinen interessanten Geschichten, er erklärt uns einige ghanaische Sprichwörter, bringt uns die wichtigsten Worte in TALLlN, dem Dialekt seines Heimatdorfes, bei und wir haben wieder jede Menge Spaß, lachen zusammen - er hat einen herrlichen Sinn für Humor. So bereitet er uns auf die nächste Übernachtung bei einheimischen Gastfamilien vor - jeder in einer anderen. NEIN! Das wollen wir nicht! Er darf uns nicht trennen! Oh - das wird dann wohl ein Problem, denn er kann schlecht ein zweites Bett von einer anderen Familie holen. Kein Problem! Wir schlafen auch auf einem Meter Breite zusammen. Und dann wird es lustig: Wir malen uns aus, wie wir uns dann gemeinsam umdrehen müssen, um nicht aus dem Bett zu fallen. Der Prinz will uns einen afrikanischen Klopfer an die Tür stellen, der uns mit verschiedenen Geräuschen die entsprechenden Signale gibt. Eine weitere Möglichkeit wäre auch, dass einer auf dem Bett schläft und einer darunter - dann muss aber noch ein neues Signal für den nächtlichen Wechsel abgesprochen werden.
Es wird recht spät und als wir endlich im Bett liegen, beginnen einige junge Franzosen ein lautstarkes Gespräch auf der Nachbarterrasse. Dementsprechend müde sind wir beim morgendlichen Weckerklingeln.
 
zum 11.8.

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