|
2.10.2012 Am Vorabend des Feiertages nutzen wir die Zeit für einen Ausflug ins Stadtzentrum. Aus dem Bummel an der Kremlmauer entlang wird aber nichts, weil der Alexanderpark gesperrt ist. Wir versuchen an der Manege entlang zu kommen - auch das funktioniert nicht. Per Unterführung wechseln wir auf die andere Straßenseite und sehen von dort aus große Techniktürme mit der Plakatierung: "Circle of light". Irgendwie müssen wir da hin. Wir gehen also weiter bis zum Bolschoitheater, können wir hier aus über den Alten Platz gehen und fragen einen der Wächter, wo wir die Karten kaufen können. Überraschenderweise brauchen wir keine - wir müssen nur durch die Kontrollschleuse gehen - der Eintritt ist frei. Obwohl das Fest strikt alkoholfrei ist und die Taschen kontrolliert werden, bekommen wir sogar unseren Honigwein durch die Kontrolle. Dem ersten reden wir ein, es sei Kwas und der zweite leuchtet nur sehr oberflächlich in unseren Rucksack, so dass er die Flasche nicht sieht. |
|
| Auf dem Roten Platz ist eine riesengroße Kugel aufgebaut, die bei Einbruch der Dämmerung mit verschiedenen dreidimensionalen Bildern beleuchtet wird; auch die umliegenden Gebäude, das GUM, der Spasskiturm, das Historische Museum und der Kreml werden angestrahlt. Dazu erklingt die passende Musik in angenehmer Lautstärke. Der Platz ist gut gefüllt mit Besuchern; nach dem ersten Durchlauf reihen wir uns in die Menge und schwimmen mit dem Strom zurück zum Alten Platz. Hier wird die gerade fertig gestellte Fassade der Moskauer Galerie (ein Nobeleinkaufszentrum) mit tollen bewegten Bildern, die genau auf dieses Gebäude zugeschnitten sind, angestrahlt. Um zur Manege zu kommen, müssen wir wieder durch eine Kontrolle, die uns unseren Honigwein partout abnehmen will, aber wir stellen uns so unglaublich dumm, dass die armen Kerle irgendwann nicht mehr weiter wissen, aufgeben und uns doch durchlassen. |
 |
|
An der Giebelseite der Manege werden
zunächst Szenen aus dem alten Ägypten gezeigt; dann ändert sich das
Thema und wird mit Hiphop-Musik untermalt, worauf wir schnell die Flucht
ergreifen, uns zunächst weiter die Galerie anschauen und dann noch
einmal zum Roten Platz wechseln. Vor der nunmehr vierten Kontrolle sind
wir endlich so clever, für unsere Flasche die Seitentasche des Rucksacks
zu benutzen, die niemanden interessiert. In der Dunkelheit ist die Show
noch beeindruckender; dann denken wir aber mit Grausen an den möglichen
Sturm auf die Metro und fahren lieber nach Hause, bevor die
Veranstaltung zu Ende ist. |
|
|
3.10.2012 Zum Tag der deutschen Einheit lädt der Botschafter traditionell die in Moskau lebenden Deutschen in seine Residenz ein. Aus Anlass des Deutsch-Russischen-Jahres werden wir dieses Mal im Hotel Baltschug Kempinski empfangen, putzen uns natürlich dementsprechend heraus, sind von der Veranstaltung jedoch ein wenig enttäuscht. Natürlich ist es ein Erlebnis in solchen Hallen zu wandeln; das Essen wurde aber von einer Catering-Firma geliefert, schmeckt gut - nur eben nicht so, wie wir uns das in einem solchen Hotel vorgestellt hatten. Andreas ist froh, dass es Bier für ihn gibt; ich trinke Sekt - wir haben trotz allem einen schönen Abend. |
 |
| zum November | |