Gaia-Percussion

Reisen

Finnland 2011

8.7. ˡ  9.7. ˡ 10.7. ˡ 11.7. ˡ 12.7. ˡ 13.7. ˡ 14.7. ˡ 15.7. ˡ 16.7. ˡ 17.7. ˡ 18.7. ˡ 19.7. ˡ 20.7. ˡ 21.7. ˡ 22.7. ˡ 23.7.

Der neue Schnee ist der Tod des alten.
finnisches
Sprichwort

Tag 10 – von Kuusamo nach Kajaani

Da Sonntag ist und es lange Frühstück gibt, schlafen wir bis 09.00 Uhr. Dann essen wir wieder so viel, bis uns schlecht wird (muss ja vorhalten) Brot, Wurst, Marmelade, Butter, Melone, Gurke, Paprika, Tomate, verschiedene Kuchen, Breichen, Jogurt mit Früchten, Kaffee, Saft, Fisch…

12.00 Uhr stehen wir pünktlich an unserer gestern erkundeten Huskyfarm. Dort haben wir eine Führung durch die Anlage. Ein netter Finne erklärt alles in perfektem Deutsch. Ini stellt haufenweise neugierige Fragen und so erhalten wir viele interessante Infos. Dass 200 Hunde dort leben, wissen wir ja schon. Die sehen gar nicht so aus, wie wir sie uns vorgestellt haben. Sie sind in Fellfarbe und Körperbau so gar nicht wie man traditionelle Huskys kennt. Es sind wohl andere Rassen bzw. viele Kreuzungen dabei.

Im Sommer sind die Tiere ausschließlich in Zwingern. Die sind oben offen, obwohl die Hunde aus dem Stand 2 m hoch springen können. (Steffi guckt ganz entsetzt nach allen Seiten!) Sie sind immer so untergebracht, wie sie im Gespann (je 6 Tiere) zusammen laufen. Gezüchtet wird hier nicht (nur ab und zu, wenn neue Leittiere gebraucht werden), deshalb sind Hündinnen und Rüden getrennt.

Bei Temperaturen über 10°C würden die Tiere bei körperlicher Anstrengung einen Hitzschlag erleiden; deshalb beginnt man mit dem Training erst im Herbst. Täglich werden 80 kg Trockenfutter gebraucht. Im Winter kommen noch Kraftfutter und rohes Fleisch dazu. Die Tiere können bis -80°C überstehen. Kommandos beherrschen sie nicht, sie folgen auf Touren dem Motorschlitten. Will man anhalten, stellt man sich „einfach“ auf die Bremse des Schlittens.

Im Winter kommen täglich bis zu 500 Besucher, wobei eine 2-stündige Tour (nach 15 Minuten Einweisung) pro Nase 33,00 € kostet. Alle Hunde sind ganz lieb (unser Guide kennt jeden mit Namen) und sogar Steffi traut sich schließlich, einen zu streicheln.

Rentiere gibt's auf der Farm auch. Ein paar davon (manche sind übrigens dunkel, andere weiß) werden im Winter auch vor den Schlitten gespannt. Die Tiere ernähren sich von 300 verschiedenen Gräsern, Flechten und anderen Pflanzen. Auch für Menschen giftige Pilze vertragen sie. Die in der Farm zugefütterten Flechten müssen aus dem Süden des Landens importiert werden.

Bemerkenswert sind die Sauberkeit und die Ordnung im Gelände! Mann riecht nicht mal ansatzweise, dass hier 200 Hunde leben!

Gegen 13.00 Uhr starten wir Richtung Kajaani. Ca. 270 km Strecke sind das und laut Navi sind wir in 3,5 h da.

Unterwegs haben wir fast ein Eichhörnchen überfahren, dass todesmutig auf die andere Seite der Fernverkehrsstraße will.

Nach 40 km Schnellstrecke biegen wir wieder auf eine unserer geliebten Nebenstraßen mitten im Wald ein.

14.40 Uhr: Noch liegen 130 km vor uns. Dafür sollen wir eine Stunde und fünfunddreißig Minuten brauchen.

15.10 Uhr: Noch 86 km in einer Stunde und fünf Minuten.

Schnurgerade Straße und keine Menschenseele unterwegs… Lustig sind die Straßenmarkierungen. Die schmalen Strichelchen sind kaum zu erkennen.

Irgendwann sind wir dann doch in Kajaani angelangt. Im Navi ist die Hoteladresse gespeichert und führt uns … direkt an eine Baustelle. „Sie haben ihren Bestimmungsort erreicht!“, verkündet die Dame im Navi stolz. Häh? Wie jetzt? Weit und breit ist kein Hotel zu sehen. Also tippen wir genau dieselbe Adresse noch mal ein. Nun soll unser Hotel plötzlich ganz woanders sein. Knapp 2 km entfernt! Auch so ein Navi kann sich scheinbar mal irren.

Etwas außerhalb der Stadt werden wir dann doch fündig und marschieren zielstrebig auf den Haupteingang zu. Alles ist so ruhig. Komisch! …Da! …Ein Zettel an der Tür!

 >>Hello! Kniestedt Ines. Please contact number ********…<<

Anrufen? IIIIIIch? …Neee! Steffi übernimmt das Telefonieren dann heldenhaft. Der nette Herr am anderen Ende erklärt uns, dass der Zimmerschlüssel im Briefkasten liegt…

Nachdem wir uns von unseren Lachanfällen erholt haben, ziehen wir ein. Auf Stadterkundung haben wir keine Lust. Also widmen wir uns dem Rechner. Man staune, hier kommt man problemlos ins Netz.

Tagebuch schreiben wir so gegen 02.00 Uhr. Nachtruhe ist ab 03.00 Uhr.

zum 18.7.

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