Russland 2013
Moskau
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Nischni
Novgorod
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Schwarzes Meer
Januar
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Besser weniger und dafür
besseres.
© Gaia-Percussion
russisches Sprichwort
1.9.2013
Auf Facebook wurde ein italienischer Jahrmarkt mit Wein- und
Käseverkostung angepriesen. Obwohl es immer noch regnet, machen wir uns
also auf den Weg dorthin. Es ist in einem verwinkelten Hinterhof
ziemlich schwierig zu finden. Mit 5 bis 6 Besuchern ist der kleine
Kellerladen schon hoffnungslos überfüllt. Die nächste Weinprobe beginnt
erst in einer halben Stunde; da wir wegen der Enge nicht drin und wegen
des Regens nicht draußen warten wollen, verzichten wir darauf und kehren
lieber in einer benachbarten tschechischen Bierkneipe ein.
5.9.2013
Wie in in den beiden vorherigen Jahren freuen wir uns auf das
Militärmusikfestival auf dem Roten Platz. Weil es regnet und dabei auch
ganz schön kühl ist, packen wir die Winterklamotte aus - lange
Unterwäsche, Thermohosen und dicke Pullover sind nötig. Außerdem sind
wir gut ausgerüstet mit einem Lappen zum Trockenwischen der Sitze und
einer Decke zum Unterlegen.
Es marschieren Truppen aus Weißrussland,
Schottland, Österreich, Slowenien, Korea, Frankreich, den Niederlanden,
Abu Dabi, der Schweiz, Finnland und natürlich aus Russland mit tollen
Programmen auf; Gaststar der Franzosen ist Mireille Mathieu.
Faszinierend ist wieder der Abschluss, zu dem alle Gruppen, d.h. über
1000 Musiker, auf dem Roten Platz Aufstellung nehmen und gemeinsam in
wirklich absolut übereinstimmendem Tempo das Finale zelebrieren.
Dazu wird die Basilika mit Laserbildern
verziert - erst strahlt sie in sich selbst in perfekter alter Pracht, es
werden neue Verzierungen hinzugefügt, ein Pinselstrich vervollkommnet
das Ganze, bis dann Blumen erblühen, Schmetterlinge flattern und
zum Bolero sogar eine Elefantenherde über die Zwiebeltürme wandert. Und
die Krönung erreicht wieder das Feuerwerk über der Basilika.
6.9.2013
Weil die Männer arbeiten müssen, ist heute Frauenabend angesagt. Wir
fahren zur "Artmossfera". Der Weg von der Metrostation aus zieht sich
recht lang aber schön durch einen wilden Park an heiligen Quellen
vorbei. Von weitem hören wir schon Konzertklänge, folgen denen und
erreichen so die wegen des anhaltenden Regens nur wenig besuchte
Veranstaltung.
Obwohl wir wieder einmal frierend in der
Nässe sitzen, gefällt uns die Show mit Tänzern, Zauberern, Akrobaten,
Feuerkünstlern und Musikgruppen sehr gut. Für mich ist das absolute
Highlight eine Percussion-Gruppe, die erst auf mit Lichtern ummantelten Trommeln spielt
und dann auf Fässern ein Wechselspiel mit Stepptänzern führt, in das
auch das Publikum mit einbezogen wird. Leider kommt mittendrin eine
russische Mutti vor uns auf die Idee, ihr Kind mir genau vor die
Nase auf den Sitz und sich direkt daneben zu stellen.
Ein grandioses Feuerwerk über der Moskwa
lässt den leichten Unmut darüber aber schnell schwinden. Für den Rückweg
zur Metro steht ein Bus bereit, so dass wir uns den langen Fußweg durch
die Dunkelheit sparen können.
8.9.2013
Im Park des Sieges findet heute Abend ein großes Feuerwerkfestival
statt. Wir sind natürlich dabei und kämpfen uns wieder einmal gemeinsam
mit vielen vielen Gleichgesinnten durch den Moskauer Untergrund. Die
Show ist sehr schön; tolle pyrotechnische Effekte werden mit der
passenden Musik untermalt. Für meinen Geschmack hätte sie ein bisschen
länger dauern können.
Samstag, 14.9.2013
Wir sind in die deutsche Botschaft eingeladen zu einem großen Auto-Tag.
Allerdings sind die Wartelisten für eventuelle Probefahrten so lang,
dass keine Chance für uns besteht; das Buffet ist zum frühen Nachmittag
zwar gut gefüllt, wird aber nicht eröffnet - so schauen wir uns nur
einige der ausgestellten Wagen an und verbringen den restlichen Tag dann
lieber in der MegaMall - unserem liebsten Einkaufszentrum.
Sonntag, 15.9.2013
Obwohl es wieder einmal - oder immer noch - regnet, folgen wir einem
Openair-Veranstaltungsangebot. Auf dem Ismailowo-Markt sollen sich
verschiedene alte Handwerke vorstellen. Wie immer genießen wir trotz des
schlechten Wetters den Bummel, die Handwerker aber sind leider nicht so
tapfer wie wir. Im Kreml des Marktes sehen wir nur leere Stände und das
demotiviert uns irgendwann so, dass wir dann doch lieber wieder nach
Hause fahren.
Sonntag, 22.9.2013
Wieder sind wir in die deutsche Botschaft eingeladen - diesmal zur
offiziellen Wahlparty. Und diesmal sind wir begeistert von der Stimmung
und besonders von dem Buffet - es wird eine Vielzahl verschiedenster und
leckerster Speisen angeboten, die wie im Märchen nicht alle werden. Am
meisten liebe ich ja die Nachtischtörtchen, die heute farblich den
einzelnen Parteien angepasst sind mit Erdbeeren, Himbeeren, Kiwis,
Heidelbeeren und Aprikosen. Ich nasche unabhängig der politischen
Zuordnung.
Unsere Freunde aus Magdeburg sind da. Wir
haben lange überlegt, welche Seiten unseres Moskaus wir ihnen zeigen
wollen und
uns gemeinsam für dieses Programm entschieden:
Samstag, 28.9.2013
Nachdem wir die beiden vom Flughafen abgeholt haben, fahren wir mit der
Metro zum Kiewer Bahnhof und genießen die ersten Eindrücke bei einer
Bootsfahrt auf der Moskwa entlang. Besonders begeistert sind unsere
Freund von dem russischen Bauernmarkt direkt an unserer heimischen
Station (am liebsten würden sie die Luft rauslassen und ihn mit nach
Hause nehmen); zum Abendessen kehren wir beim "Russen um die Ecke" ein.
Sonntag, 29.9.2013
Wir besuchen den Kreml Ismailowo mit seinem großen Flohmarkt - die
Angebote sind wieder einmal so überwältigend, dass wir uns kaum
entscheiden können, etwas zu kaufen. Auf der Rückfahrt ins Zentrum
fasziniert besonders die Metrostation am Platz der Revolution mit den
vielen großen Figuren, die zum Teil blank gerieben sind, weil die
Berührung glückverheißend in den verschiedensten Lebenssituationen ist.
Der Rote Platz ist wegen einer Veranstaltung zu den baldigen Olympischen
Spielen leider fast vollständig gesperrt - trotzdem erhaschen wir einen
kleinen Eindruck dieser monumentalen Größe. Wir sind rechtzeitig da, um
auch die Basilika zu besuchen - der Männerchor beginnt (als sei es
vorbestellt) genau in dem Augenblick, in dem wir die Räumlichkeiten
betreten. Zum Abend essen wir bei der Festivalnaja im GUM - natürlich
erst nachdem wir auch hier die Pracht ausgiebig genossen haben. Ein
kleiner Spaziergang führt uns über den neuen Boulevard an unserer
kleinen Bierkneipe vorbei - da wir ausreichend satt sind, kehren wir
aber nur auf einen kleinen Wodka ein, der übrigens - man sollte es kaum
glauben - mein allererster ist! Um Kräfte zu sparen, fahren wir eine
Station mit der Metro und bummeln die Twerskaja entlang bergab; ein
Abstecher in den Jelissejew-Feinkostladen darf natürlich nicht fehlen.
Da wir kleidungs- und schirmtechnisch gut ausgerüstet sind, lassen wir
uns auch von dem immer wieder einsetzenden Regen nicht die Laune
verderben und entscheiden uns sogar noch für einen Bummel durch den
Alexandergarten.
roter platz
Montag, 30.9.2013
Weil das Wochenende schon so anstrengend war, gibt es für unseren Besuch
eine Vormittagspause - wir müssen natürlich arbeiten. Dann geht es
weiter mit einem Besuch der Rüstkammer - nachdem ich ja schon öfter hier
war, hab ich heute genug Muße, um mir die Kleidung der Großen Katharina
genauer zu betrachten. Aber mein Lieblingssaal ist nach wie vor der, in
dem die Kaleschen ausgestellt sind. Zum Pflichtprogramm gehört auch die
Erlöserkathedrale. Zur Stärkung leisten wir uns vorher dem Besuch noch
eine Einkehr in dem Café davor, dessen Preise sich eigentlich außerhalb
der Schmerzgrenze befinden; das ist jetzt einfach nötig. Und ich freu
mich total, dass nun auch die Kräfte ausreichen, um über den
Gogol-Boulevard, auf dem wieder faszinierende Naturfotos ausgestellt
sind, zum Alten Arbat zu flanieren. Wegen des schlechten Wetters sind
nur wenige Straßenkünstler zu bewundern; dennoch schaffen wir es bis zum
Außenministerium, einem der beeindruckenden Stalingebäude. Eigentlich
sind wir k.o. und könnten den Tag beenden, dann siegt aber die Freude an
Moskau - insbesondere am GUM. Weil wir so tapfer sind, gibt es zur
Belohnung ein Glas Sekt und ein leckeres Abendessen bevor wir über den
neuen Boulevard an der Nikolskaja in Richtung Ljubljanka durch eine der
neu restaurierten Passagen mit Nobelgeschäften vorbei am Bolschoitheater
und der Duma zur Metro zurück gehen und wirklich nur noch einen kleinen
Absacker zu hause schaffen.
zum Oktober
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