Gaia-Percussion

Reisen

Russland 2013

Moskau ˡ Nischni Novgorod ˡ Schwarzes Meer

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Nicht der Hammer schmiedet das Eisen, sondern der Schmied.
russisches Sprichwort

24.8.2013
Ein erstes Highlight heute ist der Besuch eines Bekannten, der in dem großen Stalinbau an der Moskwa wohnt. Wir hätten nie gedacht, dass wir hier einmal herein kommen würden. Die Empfangshalle ist großartig, wie wir sie uns vorgestellt haben, der Ausblick natürlich fantastisch, die Bausubstanz allerdings schon fast besorgniserregend. Bei Unwetter sind wohl die Scheiben schon aus den Fenstern gefallen, die Türen lassen sich nicht mehr richtig schließen - Wartung und Instandhaltung nehmen die Russen nicht so genau.
Dann fahren wir zum Karneval in den Gorki-Park. Leider fängt es just in dem Augenblick, in dem wir ankommen, an, in Strömen zu regnen. Vollkommen durchgeweicht suchen wir uns ein trockenes Fleckchen in der Gaststätte "Schwanensee" und trinken einen Tee, der uns leider nicht aufwärmt, weil er nur lauwarm ist. Die Moskauer haben tapfer ausgehalten. Und kaum hat sich das Wetter beruhigt, treffen sie sich zum großen Umzug, der von einer Dixie-Kapelle angeführt und weiter hinten sogar von Samba-Bands begleitet wird.
Bemerkenswert ist, dass an mehreren Ständen kostenlos Filz und anderes Bastelmaterial zur Verfügung steht, mit dem sich jeder ein Kostüm basteln kann. So ist im Park wirklich ein lustig buntes Treiben unterwegs.
 
25.8.2013
Unser sonntäglicher Ausflug zum Roten Platz bereitet uns tolle Überraschungen: die Straße vom GUM in Richtung Ljubjanka ist jetzt ein wunderbarer Boulevard mit Bänken, Laternen und Bepflanzungen. Die kleine Schluppe zum Theaterplatz, die bisher eher unser Geheimweg war, ist jetzt ausgeschildert, also für jeden Touristen zu finden. Und auf genau diesem Hof fällt uns die Kinnlade wieder herunter - die Bauarbeiten sind fertig und es ist richtig schön geworden.
Es gibt dort tatsächlich noch unseren kleinen Laden, in dem wir relativ günstig Verpflegungsbier kaufen können. Damit setzen wir uns wieder auf eine Bank am Alten Platz und müssen leider sehr vorsichtig sein, weil wir es ständig vor Polizeipatrouillen verstecken müssen. Diese Präsenz tut der Moskauer Innenstadt aber sicher gut.
 
30.8.2013
Wir haben uns für eine Exkursion in die Moskauer Unterwelt angemeldet. Ein Bild der unterirdischen Gemäuer hat uns neugierig gemacht. Treffpunkt ist am Karl-Marx-Denkmal vor dem Bolschoitheater. Unser Guide empfängt uns dort und beginnt seine Erklärungen: leider spricht er so schnell, dass ich gar nicht folgen kann. Zum Glück ist Thilo dabei, der mir die wichtigsten Infos übersetzt.
Wir gehen nur ein kleines Stück am Springbrunnen auf dem Alten Platz vorbei (hier gibt es wohl einen verborgenen Ausgang des Stalin-Bunkers) zum Alexandergarten, und das einzige, was wir vom Moskauer Untergrund sehen, sind einige Fotos. Wir sind schwer enttäuscht und bummeln in Richtung des Roten Platzes. Hier ist schon alles für das Militärmusikfestival in der kommenden Woche vorbereitet und die Teilnehmer trotzen dem Regens fleißig übend.  
Zum Abschluss des Abends kehren wir noch auf ein (zwei) Bierchen in die Stolovaja des GUM ein. Dumm nur ist, dass hier heute alle Damentoiletten geschlossen sind. Die einzige Möglichkeit, die wir nutzen können, ist die teure historische Toilette. Diesen Luxus müssen wir uns also heute gönnen.
 
31.8.2013
Seit 2 Jahren freuen wir uns auf die Flugshow MAKS, zu der wir heute fahren. An der Metrostation Komsomolskaja wechseln wir zum Kasaner Bahnhof und sind von der Organisation begeistert. Überall sind Pfeile angebracht, die Unmengen von Menschen zur MAKS lotsen. Es sind einige zusätzliche mobile Kassen eingerichtet, so geht die Abfertigung wirklich schnell. Der Zug ist schon in Moskau mächtig voll, unterwegs steigen noch mehr Menschen ein, die Lüftung schafft diese Menge leider nicht - es ist heiß und stickig. Im Vorort Bykovo werden die Massen aus dem Zug durch die erste Sicherheitskontrolle zu den bereitstehenden Shuttlebussen geschleust. Die sind so voll, dass die Türen kaum geschlossen werden können und es schieben immer mehr Menschen nach - Sicherheitsdienste müssen sie zurück halten. Am Einlass gibt es eine weitere Sicherheitskontrolle, an der wir warten müssen, dann kommen wir zügig auf das Flugplatzgelände. Es sind wieder jede Menge interessanter Maschinen der zivilen und auch militärischen Luftfahrt, einige Hubschrauber und sogar ein Luftschiff ausgestellt. Die Flugshow ist spektakulär - uns begeistern die Formationsflüge; aber auch die Kunststücke, die von einigen Piloten präsentiert werden, sind absolut verblüffend. In mehreren Hallen wird modernste Luftfahrttechnik ausgestellt und erklärt. Und davor steht dann auch noch die neueste Flugabwehr.
Gerade, als wir gehen wollen, fängt es an zu regnen. Somit befinden wir uns plötzlich wieder mitten in einer riesigen Menschenmenge, die das Gelände verlassen will. Nach dem ersten Stau am Ausgang ballen sich die Massen an fünf verschiedenen Bushaltestellen und hier wird es jetzt richtig anstrengend. Die Busse fahren ständig und sobald einer anhält, fängt ein unglaubliches Schubsen und Schieben an. Den Sicherheitskräften gelingt es nicht, die Menge im Zaum zu halten und bald strömen sie sogar auf die Fahrbahnen, so dass die Busse kaum noch fahren können. Wir profitieren von einem recht aggressiven Mann, der die anderen so zur Seite stößt, dass wir in Ruhe einsteigen können. Damit haben wir das Schlimmste überstanden. Im Zug und in der Metro bekommen wir sogar Sitzplätze.
 
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