Gaia-Percussion

Havanna 2018

2.10 ˡ 3.10. ˡ 4.10. ˡ 5.10. ˡ 6.10. ˡ 7.10. ˡ 8.10. ˡ 9.10. ˡ 10.10. ˡ 11.10.

Eine Hand wäscht die andere und beide Hände waschen das Gesicht.
kubanisches
Sprichwort

Freitag, 5.10.2018
 

Mit frischer Kraft geht es wieder per Shuttle-Bus nach Havanna. Was ich gestern gar nicht mehr ausreichend würdigen konnte, sind die Straßenböller - es sind tatsächlich alte Kanonenrohre. Es stehen auch noch "richtige" Kanonen vor einem alten Fort, das von der Nationalpolizei als Kommandozentrale genutzt wird. Wir schauen in die Hinterhöfe von einigen richtig coolen Villen und auch in ein paar von zerfallenden Häusern, kaufen Ansichtskarten für die Lieben daheim und schreiben sie bei Mojito und Daiquiri Frappe in einem kleinen Straßencafé (mit Weihnachtstischdecken) mit sanfter Livemugge nebenan. Gleich nebenan kommt eine deutsche Touristengruppen aus einem Haus. Wir lassen uns erklären, dass dies eine historische Apotheke ist, die wir natürlich auch gleich ansehen müssen.
Neben mehreren kleinen Straßenbands ist eine begleitet von kostümierten Stelzenläufern, die richtig Party machen und damit nicht nur uns, sondern auch einige Schulklassen, die mit jubeln, tanzen und feiern, begeistert.
Nachdem wir die großen Forts auf der anderen Wasserseite von Weitem bestaunt haben, kommen wir diesseits an einem kleineren direkt neben dem Gouverneurspalast vorbei,
in das wir auch gleich hinein gehen. Eine der aufsichtshabenden Damen erklärt uns mit viel Geduld (so langsam, dass ich ihr Spanisch verstehe) die ausgestellten Gold- und Silberstücke.
Der Blick vom Dach ist fantastisch. Hier werden in einer Art Lapidarium Fundstücke von gesunkenen Schiffen ausgestellt - viele Waffen, Porzellan und Navigationszubehör. Gleich nebenan ist ein Tempel, davor ein großer Park, in dem wir ein Straßenmusikständchen bekommen, bei dem ich die Maracas spielen darf, und wir dafür natürlich auch ein Trinkgeld geben.
Ich knipse noch ein paar interessante Motive unterwegs, auch die Stelzentruppe läuft uns noch einmal über den Weg und an der Post Habana 1 werfen wir unsere Karten mit Beweisfoto ein. Mal sehen, wie lange sie brauchen. Die von Ini sind nach etwa einem Jahr angekommen.
Nächste Pause ist in einer Bar, die mit selbstgebrautem Bier wirbt. Erst gibt es keines, deshalb trinken wir Daiquiri. Dann ist es doch gerade fertig - es schmeckt gar nicht und die Band amüsiert sich köstlich über unsere Gesichter. Mit der Aussage "es diferente" sind sie sehr einverstanden. Diesmal kriegen wir Käsewürfel dazu. Ich mag die Musik, Andreas nicht - also bleiben wir.
Eine junge Frau malt mit Blick in unsere Richtung. Als wir gehen, zeigt sie uns ein Bild von Andreas, das so gut gelungen ist , dass ich es auch wirklich kaufen muss. Den Preis soll ich selbst bestimmen (sie meint 1, 10 oder 1 Million - egal); ich gebe ihr 5 CUC (ca 5 €), sie scheint damit zufrieden.
Auf dem Weg zur großen Kathedrale kommen wir an einem Haus vorbei, dessen Bestimmung wir nicht erkennen, in dem es aber coole Revolutionsfotos gibt. Dann lassen wir uns von einem Einlader in ein kleines Restaurant entführen. Auch hier gibt es Livemusik, leckeren Mojito und Daiquiri und auch ein bisschen Futter. Das ist soooo lecker; ich kann es gar nicht beschreiben: Maisbrot mit leicht gesalzener Butter und ein ganz toll gewürztes Hühnchen  mit Süßkartoffeln.
In einem kleinen Museum, an dem wir zufällig vorbei kommen, sehen wir viele Waffen, Pulverhörner und anderes Zubehör. Als wir gerade wieder gehen wollen, ruft mich eine Angestellte noch einmal zurück, um mir speziell die Waffen von Fidel Castro und El Che Guevara zu zeigen. Das finde ich natürlich total interessant. An vielen Stellen der Stadt hängen große Castro-Bilder mit Aufschriften wie: Danke für alles! Die meisten verehren ihn und die Revolution wirklich.
Nach einer nächsten Mojito-Einkehr im hintersten Winkel eines kleinen hübschen Lokals kommen wir endlich zur Kathedrale, die uns aber nicht wirklich hebt (wir sind eben keine Kirchgänger).
Es ist noch Zeit für einen Abstecher zur berühmten Hemmingway-Bar LA BODEGUITA DEL MEDIO. Sie ist total überfüllt und in dem Wooling stehen sogar noch ein paar Musiker. Weil es jetzt hier einfach sein muss, kaufen wir zwei Mojitos, die sogar 10 CUC (also ca. 10 €) kosten. Das machen wir natürlich nur einmal. Neben der eigentlichen Bar führt ein ganz schmaler Eingang in den dahinter liegenden Gastraum, der vollkommen leer ist. Auf Fotos sieht man hier den Gründer und natürlich dürfen auch Bilder von Hemmingway nicht fehlen.

An der Bushaltestelle gibt es wieder unseren Mojito "to go" und sehen wir neben den obligatorischen Oldtimern einen Stretch-Lada, der uns schon gestern aufgefallen ist. Ein Parkplatzwächter erklärt uns in nettem Spanisch-Englisch-Mix,  dass der aus mehreren Autos zusammengebaut worden ist - Vorderteil, Hinterteil und eben noch etwas dazwischen.

 

zum 6.10.

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