Gaia-Percussion

Havanna 2018

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Gegen besonders wildes Feuer kommt man nicht an.
kubanisches
Sprichwort

Sonntag, 7.10.2018
 

Heutiges Ziel ist der Friedhof. Dafür müssen wir von unserer Bushaltestelle aus zum Capitol und dann über die Simon Bolívar, die Salvador Allende und die Zapata laufen. Unterwegs ist das erste Auto, das uns neu fasziniert ein 58er Studebaker. Andreas meint, das sei ein wirklich seltenes Stück.
Unterwegs überqueren wir den Platz der Revolution. Am Innenministerium ist ein Porträt von El Che Guevara und am Informationsministerium eines von Camilo Cienfuegos angebracht. Gegenüber steht ein hoher Turm und davor ein Denkmal von José Martí. Die Zugänge und somit auch das Museum sind aber geschlossen.
Endlich am Friedhof angekommen ist weit und breit kein Eingang zu sehen. Wir folgen also der Mauer und als da endlich ein Tor ist, steht ein Wachposten und lässt uns nicht hinein. Da er kein Englisch spricht und ich sein Spanisch nicht verstehe, zeigt er uns ein Schild, auf dem steht, dass Touris das Gelände nur am Nordeingang betreten dürfen. Wenn wir nun wüssten, wo Norden ist. Wir folgen also weiter der Mauer, doch auch der nächste Eingang ist verboten. Die Securita zeigt uns die Kamera; sie kann also auch kein Auge zudrücken. Dann endlich erreichen wir das Hauptportal. Der Securityman erklärt uns, dass wir Eintritt bezahlen müssen, was ich aber überhaupt nicht mitkriege und einfach weiter gehe. Andreas kriegt es mit und wartet deshalb draußen. Ich fotografiere einige der schönsten Grabstellen.
Als ich wieder bei Andreas ankomme, beginnt es zu regnen und wir flüchten uns in die gegenüberliegende Bäckerei. Der Kuchen ist nicht wirklich lecker. Die Feuchtigkeit macht das Weitergehen fast unerträglich; am Platz der Revolution beginnt es dann so stark zu schütten, dass wir nicht mehr weitergehen können und uns unterstellen müssen. Der weitere Weg fühlt sich so an, als wären wir weit und breit die einzigen Touristen, was natürlich an dem nächsten Wolkenbruch liegen kann. Um wenigstens ein bisschen schneller vorwärts zu kommen wollen wir mit einer gerade bereit stehenden Pferdedroschke zum Bahnhof Christina fahren, den wir uns heute unbedingt noch anschauen wollen. Der Kutscher meint aber, das seien nur 2 km - die könnten wir auch zu Fuß gehen. Als wir endlich ankommen verstehen wir, warum er uns nicht ernst genommen hat. Der Bahnhof ist nur noch eine abgesperrte Ruine, an dem es nichts mehr zu sehen gibt.
Zum Glück haben die meisten Häuser arkadenartige Vorbauten, so dass wir erst einmal trocknen können. Irgendwann enden diese aber; weil die Zeit drängt, müssen wir uns wieder nass regnen lassen und schaffen es gerade noch, zwei Mojito "to go" zu kaufen. An der Busstation suchen wir Unterschlupf und landen zufällig neben einem Ossi aus Sangerhausen. Als der Bus dann endlich eintrifft, amüsieren wir uns köstlich darüber, wo die Leute überall herkommen, die sich auch vor der Nässe geschützt hatten.

Zurück im Hotel werden wir beim Abendessen von einer sehr hübschen Trachtengruppe empfangen. Dann wollen wir eigentlich wieder zum abendlichen Konzert; heute ist aber Karaoke-Abend und das will ich meinem Schatz dann doch nicht antun. Schlafen ist auch sehr ok; immerhin haben wir heute 20 km Fußmarsch in den Beinen.
 

zum 8.10.

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