Gaia-Percussion

Kuba 2015

16.7. ˡ 17.7. ˡ 18.7. ˡ 19.7. ˡ 20.7. ˡ 21.7. ˡ 22.7. ˡ 23.7. ˡ 24.7. ˡ 25.7. ˡ 26.7. ˡ 27.7.

Mit dem Kopf eines anderen kann man nichts dazu lernen.
kubanisches
Sprichwort

 

Sonntag, 19.7.2015
Santiago de Cuba
 

Heute können wir 15 Minuten länger schlafen, sind aber schon kurz nach sechs wach. Es ist schwül im Zimmer; alle Sachen sind klamm. Ein bisschen fühlt es sich an, als hätten wir uns erkältet. Das ist kein Wunder, wenn man völlig durchgeschwitzt von draußen in einen auf gefühlte Minusgrade heruntergekühlten Bus oder in den Flieger klettert.

Das Frühstück ist ok und pünktlich; halb neun starten wir mit dem Bus in den neuen Tag. Ziel ist die Stadt Santiago de Cuba. Sie soll wohl eine halbe Millionen Einwohner haben. Etwa die Hälfte davon ist mit Kind und Kegel auf der Straße unterwegs zum Vergnügungspark. Es ist Sonntag und Ferien sind auch .... Wir fahren etwas außerhalb der Stadt in ein kleines Museum. Hier hat Fidel Castro die Revolution geplant. Er mietete das Häuschen und wollte angeblich dort Hühner züchten. Die Ställe wurden zu Garagen, die gelieferten Futterkisten enthielten Gewehre. Manulito hält im Bus ellenlange Vorträge zur Geschichte der Revolution. Wir sitzen ungeduldig und warten, dass er endlich fertig wird. Das Fotografieren soll 5€ kosten. Die sparen wir uns zum Glück, denn viel zu sehen gibt es nicht. An den Wänden hängen z.B. große Bilder von erschossenen Kämpfern - "Kadaver von .....".

Weiter geht es zum Platz der Revolution und wieder folgt ein Vortrag dem anderen. So langsam finde ich das nicht mehr lustig. Anja hört schon Musik und boykottiert den Reiseleiter völlig. Übrigens steigen wir am Revolutionsplatz nicht mal aus. Schade, denn gegenüber ist ein Theater, das ich mir gern angesehen hätte. Im Anschluss besuchen wir den Friedhof „Santa Ifigenia“, ein Nationaldenkmal Kubas. Auch hier kostet das Knipsen Geld, das wir uns auch sparen. Die Verstorbenen können nicht in der Tiefe begraben werden, da das Grundwasser zu hoch ist. Deshalb werden sie recht flach in Betonsarkophagen über der Erde beigesetzt, bevor die Knochen nach zwei Jahren im Beisein der Familie wieder herausgeholt, in kleinere Betonbehälter gestapelt und dann versenkt werden. Übrigens sind Beisetzungen in Kuba kostenlos. Die oberirdischen Grabanlagen bestehen aus weißem Marmor oder besonderem Granit.

Nun fahren wir in die Innenstadt. In einer kleinen Kneipe gibt es Getränke und wir verkosten 15 Jahre alten MATUSALEM. Das ist ein ganz besonderer Rum, der in Deutschland 120€ kostet. Wer mag, kann die Flasche hier für 20€ kaufen. Wir mögen nicht! Anja trinkt Rum sowieso nur in Mixgetränken und mir schmeckt der 2-3jährige besser. Unsere Mitreisenden schlagen zu. Leider wussten sie vorher nicht, dass wir nun eine Stunde Freizeit haben. Nun schleppen sie das Zeug bei 40°C durch die Stadt. :D

Wir fahren in einem Hotel auf die Dachterrasse, genießen die Aussicht und jeder ein leckeres Getränk. Auch einige Mitreisende kommen dazu und so wird es eine lustige Runde.

Halb zwei fahren wir zum Mittagessen in der Nähe der Piratenfestung Castillo del Morro. Hier wird uns zum ersten Mal klar, dass wir in der Karibik sind. Der Blick auf das türkisblaue Karibische Meer ist grandios. Auch das Essen ist lecker. Bohnenvorsuppe, dann Rindergeschnetzeltes und Schweinebraten mit Salatbeilage, Reis und sogar Pommes. Als Nachtisch gibt es Mangoeis.

Bei gefühlten 70°C (vermutlich sind es etwas über 40) besichtigen wir dann die Festung, die auch zum Weltkulturerbe gehört. Dann kehren wir zum Bus zurück und fahren zum Hotel. Hier kochen

wir uns Kaffee, ruhen ein bisschen aus und marschieren dann los, um einen "Konsum" zu finden, in dem es Wasser zu kaufen gibt. So lernen wir das nahe liegende Wohngebiet kennen, aber auf Wasser stoßen wir nicht. Stattdessen knipse ich diverse Bäume und Sträucher mit ihren exotischen Früchten. Wasser kaufen wir dann nach etwa einer Stunden Fußmarsch doch im Hotel. Meine kurze Hose hat eine Wäsche nötig und da sie sich in den letzten Tagen bewährt hat, marschiere ich mit ihr ins Bad. Tja - dann ist sie zwar sauber, aber nass. Mit meinen mitgebrachten Wäscheklammern erfinde ich vor der Klimaanlage einen Wäschetrockner. Die kalte Luft pustet in die Hose und so trocknet sie zumindest etwas vor.

Nach dem Abendessen hübschen wir uns an, denn heute geht's zum Tanz. Unsere Gruppe wird mit Oldtimern vom Hotel abgeholt. Es ist schon cool, in so einem Schlitten kutschiert zu werden. Leider haben wir keine Ahnung, um was für ein Gefährt es sich handelt. Mitten in der Innenstadt, abseits der Hauptstraßen, ist ein kleiner Musikclub. Eine Band spielt kubanische Rhythmen und wir sind vom ersten Takt an begeistert. Dazu gibt es wieder pro Nase eine Cola und für vier Leute eine Flasche Rum. Es wird ein sehr, sehr schöner Abend. Wir singen und tanzen bis wir Punkt zwölf vom Reiseleiter streng aufgefordert werden, wieder in unsere Taxis zu steigen. Anja hat die Flasche mit dem Rum-Rest vom Tisch geschnappt und eingesteckt. Den trinken wir auf unserem Balkon.
 

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