Gaia-Percussion

Kuba 2015

16.7. ˡ 17.7. ˡ 18.7. ˡ 19.7. ˡ 20.7. ˡ 21.7. ˡ 22.7. ˡ 23.7. ˡ 24.7. ˡ 25.7. ˡ 26.7. ˡ 27.7.

Wer sich nicht meldet, bekommt nichts.
kubanisches
Sprichwort

 

Freitag, 17.7.2015
Havanna
 

Pünktlich 6.30 Uhr klingelt unser Handywecker. Draußen wird es gerade hell und wir springen erholt aus unseren Betten. Ich suche im Koffer panisch nach meinen Sachen. Entweder ist alles durcheinander geraten oder ich habe einfach zu viel mit. Das wird sich noch zeigen. Anja geht es zum Glück wieder gut und wir marschieren zu um sieben zum Frühstück. Das Buffet ist wirklich in Ordnung. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Von Lachs, Obst, Wurst, gebratenen Fleischsorten, Marmeladen, Cremes, bis Jogurt ist alles zu finden. Sogar der Kaffee ist zu meiner Freude genießbar.

Nachdem wir unser erstes Geld in CUC getauscht haben (Kurs etwa 1:1), startet unser Bus pünktlich um 8.30 Uhr zu unserer ersten Tour. Manuel (Manulito) erzählt kurzweilig und interessant gut zwei Stunden etwas über Land und Leute, dann haben wir unser erstes Ziel erreicht. Es ist ein Touristen-"Rasthof" mit einem Café, einem landestypischen Bauernhaus zur Besichtigung und Toiletten zum Benutzen. Die Spülung geht nicht, aber dafür kostet es Geld. Natürlich gibt es Souvenirs zu kaufen und ich schlage gleich zu. Ich erstehe zwei Maracas und dazu einen passenden Schlüsselanhänger für meine Sammlung. Weiter geht es dann zu einer Aussichtsplattform mit Blick auf die grünen Hügel Kubas. In der Provinz Pinar del Rio besichtigen wir eine eigens dafür errichtete Zigarrenfabrik. Leider darf hier nicht fotografiert werden. Wir sehen den Männern und Frauen zu, wie sie in verschiedenen Arbeitsschritten die berühmten

Zigarren rollen. Jeder muss ca. 120 pro Tag schaffen, erhält dafür einen Grundlohn und, wenn das Geschäft gut läuft, auch eine Prämie. Das soll wohl am Ende deutlich mehr sein, als ein Arzt verdient.

Die Bewohner von Pinar del Rio nennt man scherzhaft Pinarinos und man macht Witze über sie - vergleichbar mit unseren Ostfriesenwitzen.

Inzwischen ist es Mittag geworden und wir fahren weiter zum Essen. In einem Tal, umgeben von schätzungsweise 500m hohen Kalksteinhügeln, ist das Restaurant. Publikumsattraktion ist eine 180m breit und 120m hoch bemalte Felswand. Fidel Castro hat sie 1961 in Auftrag gegeben und ein mexikanischer Künstler hat in seinem Werk die Elemente verewigt. Das Besondere daran ist, dass er nicht großflächig gearbeitet hat, sondern in 5 - 10 cm2 kleinen Flächen. Erst von weitem wird das Gesamtkunstwerk deutlich.

In unserem Restaurant gibt es die beste Pina Colada Kubas. Da sind wir natürlich dabei! Lecker! Als Vorspeise gibt es Gurke, Bohnensalat, Ananas und Papaya, danach Schweinebraten mit Reis und Bohnen sowie einer kartoffelähnlichen Wurzel, im Anschluss Schokopudding. Eine Combo spielt Rumba- und Salsaklänge und unterhält uns mit dem Ziel, ihre CD zu verkaufen. Fast unbemerkt ist hinter uns ein Gewitter aufgezogen. Es blitzt und regnet. Regensachen haben wir mit - aber die sind natürlich im Hotel. Also flitzen wir los und klettern nass in den Bus. Eine kurze Wegstrecke entfernt besichtigen wir eine Tropfsteinhöhle der Indios und fahren darin sogar mit einem Boot.

Die Rückfahrt startet gegen halb vier. Schon nach kurzer Zeit ist rund um uns alles wolkenverhangen und es regnet wie aus Kannen. Wir sind gespannt, wie sich das entwickelt ... . Ich sitze am Fenster und an mir vorüber zieht eine schier endlose Landschaft mit Feldern, Obstplantagen und bizarren Kalksteinhügeln. Dazwischen grasen ab und zu ein paar Kühe oder auch Pferde. Ortschaften sind eher rar. Eigentlich wie zu Hause, wenn man Autobahn fährt - nur die Baumarten sind „falsch“ und es gibt kaum Verkehr.

Gegen Abend kommen wir wieder im Hotel in Havanna an. Eigentlich wollen wir uns noch eine Kirche ansehen, an der wir vorbei gefahren sind. Das Wetter hält uns aber davon ab und wir entscheiden, den "Supermarkt" in der Nähe zu suchen. Dieser hat den Charme eines früheren DDR-Konsums. Alles ist sehr übersichtlich. Wir erstehen zwei große Flaschen Wasser und marschieren stolz zurück. Im Hotel machen wir erst ein Päuschen und uns dann für den Abend fertig.

Das Abendessen sagt uns gar nicht zu. Die Fleischauswahl ist knapp bemessen und das, was wir auf dem Teller haben, schmeckt nicht oder ist zäh. Anja ist alternativ ein Brötchen mit Margarine und ich bleibe bei den süßen Nachtischküchlein.

Um neun startet unser letzter Programmpunkt des Tages. Wir besuchen die große Live-Show TROPICANA in der Innenstadt. Etwa 50 bis 60 Tänzer und Sänger gestalten mit einem Orchester eine farbenfrohe Revue. Es werden Tänze und Gesänge geboten, die auch die Geschichte Kubas widerspiegeln sollen. Im Preis inbegriffen sind für 8 Leute am Tisch 1,7 l Havana Club 7 und eine kleine Cola. Die Männer erhalten am Eingang eine Zigarre, die Frauen eine Nelke. Umtausch ausgeschlossen. Mist! Um eins liegen wir dann endlich im Bett. Kurz denken wir noch daran, dass es zu Hause schon früh um sieben ist und wundern uns, dass uns die Zeitverschiebung noch nicht wirklich Probleme macht, dann schlafen wir ein.
 

zum 18.7.

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