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Reisen

Marokko 2013

16.7. ˡ 17.7. ˡ 18.7. ˡ 19.7. ˡ 20.7. ˡ 21.7. ˡ 22.7. ˡ 23.7.

Der Tag ist zum Sehen und die Nacht zum Hören da.
marokkanisches
Sprichwort

Sonntag, 21. Juli 2013 Fés - Rabat - Casablanca

Der Tag fängt wie immer an: Duschen, Frühstück, Koffer packen. Um acht geht die Fahrt über Rabat nach Casablanca los. Bis Rabat sind es ca. 200 km Autobahn. Bevor wir aber starten, "knöpft" sich Anja Mohamed vor und fragt, wie er gedenkt, es wieder gut zu machen, dass sie auf Grund seiner falschen Info umsonst so weit laufen musste. Er ist verwirrt und weiß keine Antwort. Am späten Vormittag erreichen wir Rabat, seit 1912 die Hauptstadt Marokkos. Mohamed VI. lebt hier, zieht jedoch häufig von Palast zu Palast durchs Land und wird deshalb auch der "Nomadenkönig" genannt.
Wir sehen uns einige Teile des Königspalastes an. Man kann auf das Gelände gehen, das 43 ha umfasst, und die Außenmauern des Innenkomplexes mit den Wachen davor betrachten. Danach fahren wir zum Mausoleum von Mohamed V., dem Großvater des heutigen Königs, mit den gegenüberliegenden alten Stadtmauern und dem unvollendeten Hassan-Turm. Er starb leider bevor dieses Minarett fertig war und die geplant größte Moschee entstand nicht mehr.
Im Anschluss besuchen wir die Kasbah, ein am Atlantik gelegenes Stadtviertel mit wunderschön blau-weiß bemalten Häusern und einem kleinen Garten darum.
Zum Mittagessen gibt es die gewohnten Vorspeisen, aber als Hauptgericht erstmals Fisch. Drei verschiedene, leider undefinierbare Fischsorten werden serviert. Da zum Teil die Köpfe noch dran sind, starren sie uns von der Mitte des Tisches an. Den Vegetariern gefällt das gar nicht. Wir lassen uns nicht stören und es schmeckt allen recht gut. Der Puddingnachtisch ist nicht ganz so lecker. Irgendwie fehlt ihm die Konsistenz, also lassen wir ihn stehen.
Dann geht es weiter nach Casablanca. Der Weg dorthin ist eigentlich nicht weit - ca. 70 km, aber wir brauchen trotzdem knapp zwei Stunden. Vom Bus aus haben wir die letzten Blicke auf die modernen Straßen und Wohnviertel von Rabat und erfahren, dass gerade vor kurzem die erste Straßenbahnlinie in Betrieb genommen wurde, die u.a. Rabat und Salé verbindet. Der Straßenbahnbau ist z.Z. ein großes Projekt in Marokko. Nach Rabat, der Hauptstadt, wird als nächstes Casablanca dieses neue Verkehrsmittel bekommen. Gebaut kann dort nur nachts werden, da zu viel Verkehr ist. Bisher konnte man von einem Ende der Stadt zum anderen nur mit Auto, Taxi (teuer) oder Bus kommen. Eine Fahrt mit dem Bus dauert dann gut zwei Stunden. Also ist die Straßenbahn eine große Errungenschaft, wenn sie fertig ist.
Gegen halb fünf stehen wir in Casablanca, der größten Stadt Marokkos, vor der Moschee Hassan III., auch "Moschee des Volkes" genannt. Sie wurde von 1987 bis 1993 gebaut, hat eine Grundfläche von 20.000 m2 und steht zu 2/3 im Wasser. Das Minarett ist 203 m hoch und dient, mit Laserlicht angestrahlt, auch als Leuchtturm. Die Baukosten von 6 Milliarden Dirham haben der König, der Staat und das Volk getragen. Heute gehört sie dem Ministerium für islamische Angelegenheiten. Es ist schon beeindruckend, vor so einem imposanten Gebäude zu stehen. Die Gläubigen werden gerade zum Gebet gerufen, daher steht die Tür offen. Bevor mich ein Aufpasser wegscheucht, erhasche ich ein paar Innenaufnahmen. Soll nochmal einer sagen, unsere katholischen Kirchen seien prunkvoll.
Unser Hotel steht auf einem Fleckchen Erde eingekreist von Straßen. Es ist modern, pragmatisch und weniger prunkvoll als einige andere vorher. Unser Zimmer ist gut, bei genauem Hinsehen aber nicht wirklich sauber.
Der Reiseleiter hat uns die Strandpromenade empfohlen, also trinken wir schnell unser obligatorisches Käffchen und marschieren los. Da heute Sonntag ist, haben sich tausende Menschen am Strand versammelt. Wir hoffen, dass wir endlich noch die fehlenden Mitbringsel und vor allem Postkartenkaufen können, finden aber nur Restaurants und z.T. verlassene Hotels entlang einer Hauptstraße vor. Schließlich landen wir in einem Supermarkt. Aber auch da werden wir verscheucht, da wegen des Ramadan um 19 Uhr Feierabend ist. Na gut, dann nicht!
Abendessen soll es 20 Uhr geben. Erst kurz nach acht verteilen wir uns an drei Tischen und - warten. Es tut sich eine Zeitlang gar nichts, dann kommt ein Kellner mit einer Suppenschüssel und jeder kriegt eine Kelle voll. Bis auf einen unserer Mitreisenden - der wird glatt übersehen. Dann tut sich wieder nichts, wir bekommen Durst und fragen nach. Getränke?! Der Kellner ist scheinbar erstaunt, bringt aber das Gewünschte. Dann - warten!! Ehe der Hauptgang serviert wird, dauert es .... Es gibt frittierten Fisch (nicht ganz durch), Reis (geht so) und Bohnengemüse (Ihh!). Für Franzi, die Vegetarierin, ist nur ein Rührei da, das noch völlig glibberig ist. Nun sollte der Nachtisch folgen. Das dauert wieder 20 bis 30 Minuten. Der Kuchen ist extrem süß. Brav warten wir auf die Rechnung für die Getränke, bis wir feststellen, dass ein ganz "wichtiger" Mensch am Ausgang sitzt und dort kassiert. Erst nach halb zehn sind wir fertig mit dem Abendmenu.
Anja und ich wollen gern noch etwas trinken. Ich entscheide nicht für ein Bier (240 ml für 3 €), Anja für einen Wodka ohne Cola für 6 €!!! Die Preise sind ohne Worte .... Wir nehmen beide Getränke mit aufs Zimmer. Später will Anja trotz der Preise noch einen ausgeben und fährt nach unten zur Bar. Sie bekommt nur einen Wodka, da sie das erste Glas nicht mit hat. Dann soll sie in Dirham bezahlen, hat aber nur Euros dabei. Da soll das Zeug plötzlich 8 € kosten. Das reicht ihr dann und sie lässt das schon eingegossene Getränk samt Barkeeper einfach stehen. Richtig so!
Wir gehen leicht frustriert ins Bett, denn morgen soll es schon kurz nach sieben los gehen.
 
zum 22.7.

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