Russland 2011
Planung ˡ Anfahrt ˡ Moskau ˡ Dornburg/Zerbst ˡ St. Petersburg
Ein Berg kommt nicht mit einem
anderen Berg zusammen, aber ein Mensch mit einem Menschen.
russisches Sprichwort
6.8.2011 – (+
213km) 3352km Das Navi schickt uns zunächst auf eine erneute Jeep-Safari durch den russischen Urwald. Das lassen wir uns 5km lang gefallen und verbieten ihm dann doch lieber die Nebenstraßen. Wir landen auf, wenn auch hundertmal geflicktem, so eben doch Asphalt. Davon, dass mal ein Baum auf der Straße liegt, lassen wir uns nicht stören. Auf Schotterpisten geht es weiter durch unberührte Wald- und Seenlandschaften – einfach traumhaft! Die wenigen Häuschen an denen wir vorüber kommen, sind so typisch holzig – die Gärten und Fensterrahmen oft besonders liebevoll gestaltet - ich bin aber tapfer und bleibe nicht jedes Mal zum Fotografieren stehen. |
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Nachmittags halten wir an einem Motel an. Der Preis für eine Übernachtung stimmt zwar nicht mit dem ausgeschriebenen überein, ist für uns aber ok. Wir bezahlen außerdem 100 Rubel fürs Auto und hoffen dass der Securityman ein wachsames Auge darauf halten wird.
Nach einem sehr guten reichlichen, aber
auch sehr fettigen Essen (mit Hilfe unseres Wörterbuches brauchen
wir bestimmt 20 Minuten, um die Speisekarte wenigstens halbwegs zu
durchschauen), spazieren wir noch ein Stück in den nächsten Ort
hinein. Dann merken wir aber doch, dass uns der gestrige Tag sehr
geschlaucht hat, kehren zurück zum Motel und ruhen uns einfach nur
noch aus. |
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7.8.2011 – (+
443km) 3795km |
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Dann geht es immer gerade aus in Richtung Moskau. Damit das nicht zu langweilig wird, wandelt sich die Schnellstraße bald in eine Buckelpiste. Die anderen fahren trotzdem schnell – es überholen uns sogar LKWs. (Ich mache mir so meine Gedanken – wenn die mit Milch beladen wären, müssten sie am Ende bestimmt voll mit Schlagsahne oder Butter sein J .) Am Straßenrand stehen fleißige Sammler, die Heidelbeeren und Pfifferlinge verkaufen. Außerdem werden geräucherter Fisch, Honig und Pelze (manchmal sogar schon zu Schuhen verarbeitet oder als ganzes ausgestopftes Tier) angeboten. Als wir nur zum Fotografieren anhalten, schimpft die Dame zwar – aber wir verstehen nichts – rein gar nichts!!! |
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Je näher wir unserem Ziel kommen, desto dichter wird der Verkehr. An einer Baustelle entsteht ein Stau, bei dem die Autos sofort die Standspur mit Beschlag belegen. Rechts davon wird noch eine neue unbefestigte Spur eröffnet und manche Fahrer weichen auch auf den Grünstreifen links von der Überholspur aus (aus zwei mach fünf!). Für die letzte
Nacht unserer Fahrt würden wir uns gern noch einmal ein Motel
gönnen. Das erste verlassen wir nach einem kurzen Blick ins Innere
wieder, bei dem zweiten steigen wir gar nicht erst aus. Das dritte
ist richtig schön – die Preise sind hoch, aber gerade noch
erträglich. Da wir aber völlig ignoriert werden, haben wir Zeit, die
Informationszettel zu entziffern: Die Zimmer werden also auch
stundenweise vermietet, und alles – aber auch alles – kostet
irgendwie extra. Wir gehen wieder, ohne überhaupt von jemandem
bemerkt worden zu sein. Uns erwartet der nächste Schreck: unser
Fahrradgepäckträger ist kaputt! Eine der vielen Buckelpisten war
also doch zu viel! Andreas repariert mit Kabelbindern, befestigt das
Ganze zusätzlich an der Dach-Reling, unterfüttert die entsprechenden
Stellen mit seinen Ziegenlederarbeitshandschuhen, damit der Lack
nicht beschädigt wird, und wir können weiter fahren. |
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8.8.2011 |
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