Polen/Baltikum 2011
Polen ˡ Litauen ˡ Lettland ˡ Estland ˡ Lettland
Besser ist das Maß als der Glaube.
Litauisches Sprichwort
31.7.2011 – (+
297km) 1995km |
|
Als Ziel hat Andreas die Kurische
Nehrung ausgesucht – da wollte er schon immer mal hin!! Also nehmen wir die Fähre, bezahlen dann noch so was wie
eine Inselmaut und fahren kilometerlang durch dichten Wald. Ab und
zu erhaschen wir rechts und links einen Blick auf die Ostsee. Hier
wollen wir etwas länger bleiben, den Strand genießen und Radeltouren
machen – also beschließen wir, ein Hotel für zwei Nächte zu buchen –
keine Chance! Für eine Nacht hätte es Möglichkeiten von 10 € bis 130
€ gegeben; aber das wollen wir nicht!! Trotzdem brauchen wir so
langsam ein Schlafplätzchen – uns fehlt die Stunde der
Zeitverschiebung. Die Sonne beginnt schon, den Himmel rot zu färben.
Damit ich den Sonnenuntergang sehen kann, stellen wir uns erst
einmal auf einen – nur tagsüber kostenpflichtigen – Parkplatz. Am
Strand ist es herrlich. Wir beobachten zwei waghalsige Sky-Surfer,
die vor der untergehenden Sonne kreuzen – ein toller Anblick, von
dem wir uns aber schnell wieder los reißen müssen, schließlich
können wir hier nicht bleiben. Und dann haben wir Glück! Gleich der
nächste Parkplatz ist gebührenfrei, ohne Zeitbegrenzung nutzbar und
schön gelegen. Wie bauen ganz schnell unsere Betten und gehen
(diesmal gut ausgerüstet mit Rotwein und Bier) zum Strand hinunter.
Die letzten Badegäste verabschieden sich gerade. Für „altersgerechtes Genießen“
hat sogar jemand eine Bank aufgestellt. So sitzen wir jetzt ganz
allein hier, sehen den roten Ball endgültig im Meer versinken; der
Himmel ist noch lange glutrot gefärbt, der kräftige Salzwind tut mir
gut, die Wellen rauschen – erst gegen Mitternacht gehen wir zum Auto
zurück. |
![]() |
1.8.2011 |
|
Vorausschauenderweise hatte ich in Polen noch gegooglet, dass auf Litauisch „Guten Tag“ „geros dienos“ heißt. Aufgrund dessen schlussfolgere ich, dass das Angebot auf einer Restaurant-Tafel „DIENOS IRGENDWAS“ sicher das Tagesmenü ist. Von dem Rest ist für uns nicht viel zu entziffern, (das Litauische hat keinerlei Ähnlichkeit mit einer uns bekannten Sprache) außer, dass es 12 Litu (ca. 3,50 €) kosten soll. Wir entscheiden uns dafür, den Überraschungseffekt zu wagen und sind begeistert: es gibt die Tagessuppe und danach Schweinebraten mit Rohkost und Kartoffeln – in der Karte sehen wir, dass wir dafür normalerweise 25 Litu (ca. 7 €) bezahlt hätten. Zum Glück spricht die Kellnerin (wie übrigens die meisten Litauer, mit denen wir zu tun haben) ein richtig gutes Englisch – so können wir uns ohne Probleme verständigen. Die Radeltour geht weiter und schon von weitem sehen wir eine riesengroße hohe Wanderdüne – da müssen wir natürlich hin < !!! Weil ein Wanderer beim Dünenauf- und abstieg mehrere Tonnen Sand in Bewegung bringen würde, ist das pure Klettern verboten. Dafür sind aber Holztreppen gebaut, die wir dann auch tatsächlich hinauftraben. Eigentlich wollte ich ja schwächeln, aber zum Glück besiegt Andreas unsere beiden inneren Schweinehunde, denn der Ausblick von oben ist fantastisch. Wir wandern auf dem Grat der Düne entlang – barfuß durch den Sand natürlich! Jetzt ist das Mittagessen wieder abgearbeitet! |
![]() |
Auf dem Weg
zurück kehren wir in einer Fischräucherei ein und teilen uns einen
Barsch. Kurz darauf werden wir von einem Regenschauer überrascht und
schaffen es gerade noch, bei einer einfachen Bierbar Unterschlupf zu
finden. Andreas trinkt ein Dunkles und ist nicht so begeistert; ich
probiere ein Memel-Bräu. Der junge Mann am Ausschank meint, das sei
eine gute Wahl – ich bin anderer Meinung! Endlich können wir weiter
radeln und schaffen es vor dem nächsten Regen gerade noch zu unserem
Mittags-Restaurant. Diesmal ist es nicht nur ein Schauer, sondern
anhaltendes Gießen. Wir futtern und trinken uns also durch die
Speisekarte. Leider haben wir weder Jacken noch Strümpfe mit und ich
fange langsam an zu frieren. Als wir dann endlich los können, wird
uns aber schnell wieder warm, weil es ganz schön steil bergauf geht,
dann abwärts und wieder steil bergauf. Jetzt braucht Andreas keine
Füße mehr zu wärmen! |
|
2.8.2011 Auf geht's also nach Lettland. |
|
© Gaia-Percussion
Texte und Fotos
unterliegen dem Copyright der
Gaia-Percussion und dürfen nur mit ausdrücklicher
Genehmigung des Copyright-Inhabers an anderer Stelle verwendet werden.
Der Inhalt aller hier verlinkten Internet-Seiten und weiterführender Links
liegt außerhalb unserer Kontrolle; wir übernehmen dafür keine Verantwortung.