13.8.2022 Wir fahren auf schnellstem Weg durch die Slowakei und wollen uns in Stara Lubovna die Burg und den Skansen ansehen. Nachdem wir brav unseren Parkplatz bezahlt haben, stellen wir fest, dass wir hier schon waren und alles kennen. Die 750 m Fußweg sparen wir uns also und fahren weiter zum Roten Kloster. Das kennen wir ebenso wie die Burg Niesitz auf polnischer Seite. Beim nächsten WLAN zeigt uns der Regenradar, dass der gesamte Süden Polens mit dicken Wolken verhangen ist. Die einzige sinnvolle Möglichkeit ist, schnell nach Norden auszuweichen. Also ist Ziel der Elch-Campingplatz bei Piotrkow Trybunalski südlich von Warschau. Beim letzten Besuch war es hier sehr ruhig und gemütlich. Deshalb sind wir umso überraschter, eine riesige Party vorzufinden, auf der wir nur mit Mühe einen Platz zum Bleiben kriegen. Es ist langes Wochenende in Polen (Google erklärt: Mariä Himmelfahrt am Montag).
14.8.2022 Zuerst fahren wir nach Pabianice bei Lodz. Hier wollen wir uns einen Palast ansehen, der aber nur am ersten Sonntag des Monats geöffnet ist, heute ist leider der zweite. Die Parkanlage ist sehr schön, ansonsten ist rundum nur eine große Baustelle, für uns also nicht viel zu sehen.
In Pultusk hat uns das nächste Unwetter eingeholt. Wir schaffen es gerade noch zum Schloss und rutschen in eine polnischsprachige Führung, die sicher sehr interessant ist. Das Gebäude wird sinnvoll für ein Hotel und ein Restaurant genutzt. Dadurch ist alles sehr hübsch restauriert. Aber historisch eingerichtete Räumlichkeiten sind nicht zu sehen. Den Kindern ist in der Führung genauso langweilig wie uns und es fällt uns schwer, genauso brav zu sein wie sie. Ganz stolz wird erzählt, dass Napoleon hier war. Außerdem verstehe ich noch (größtenteils anhand der Fotos), dass bei den Ausgrabungen im Schlosshof erstaunlicherweise Fenster und Eingänge im Gemäuer der Kellergeschosse gefunden wurden.
Da es mal wieder weit und breit keine Campingplätze gibt, suchen wir uns ein Motel in Ciechanòw. Hier steht unsere nächste Sehenswürdigkeit, die wir morgen anschauen wollen.
15.8.2022 Die Burg ist an 2 Tagen im Jahr geschlossen: am 15. August und am 25. Dezember. Also gibt's nur einen Knips von außen und weiter geht's.
Die Burg in Szymbark wirkt urig, ist aber noch nicht einmal 200 Jahre alt. Die Außenmauern werden instandgesetzt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die gewaltige Anlage irgendwann wieder in altem Glanz erstrahlen wird.
Das Schloss Karnity ist nicht leicht zu finden - das liegt vermutlich daran, dass unser Navi mal wieder irgendeine holprige Abkürzung ausgesucht hat. Mit immer noch leerem Magen kommen wir gerade richtig zum Mittagsbuffet. Das Schloss-WLAN nutzen wir, um uns ein Hotel in Gdansk zu buchen.
Auf unserem ersten Bummel sind wir kaum in der Altstadt angekommen, als der nächste Gewitterguss die Menschen von den Wegen spült. Wir retten uns in einen Craftbeer-Keller, sind aber froh, dass der Regen schnell vorbei ist. Das Bier ist zwar lecker aber auch heftig teuer. Wir fühlen uns sehr wohl hier, auch wenn wir uns immer mal wieder unter dem Schirm verstecken müssen. Fotografieren werde ich erst morgen.
16.8.2022 Bei strahlendem Sonnenschein lässt es sich natürlich viel schöner durch die Gdansker Altstadt spazieren. Zuerst geht es an der Marina entlang. Besonders cool finden wir die beweglichen Brücken - jeweils für eine halbe Stunde geben sie den Fußgängern den Weg frei, dann sind die Schiffe und Boote dran. Eine dieser Brücken dreht sich, die andere klappt nach oben.
Der Brunnen der vier Viertel hat gerade kein Wasser. Dennoch wachen die vier Löwen an den Ecken, was besonders von den Kindern geliebt wird.
Das große Zeughaus ist ein sehr imposantes Gebäude. Allerdings finden wir zu der modernen Ausstellung überhaupt keinen Zugang.
Dann schauen wir uns das Uphagenhaus, ein Kaufmannshaus aus dem 18. Jahrhundert an. Es wurde nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut, was auf den größten Teil der Stadt zutrifft - so auch auf das Rathaus.
Schon der Turm ist einzigartig und im Inneren fasziniert mich besonders der Ratssaal mit einer atemberaubenden Deckengestaltung.
Am Neptunbrunnen besuchen wir den Artushof. Im Museum gibt es tolle Schnitzereien, Schiffsmodelle hängen an der Decke und es gibt mehrsprachige interessante Informationen zur Geschichte des Hauses.
Im benachbarten Pivovar lassen wir uns mit Blick auf die farbenfrohen schmucken Bürgerhäuser unser Essen schmecken.
17.8.2022 In Puck fahren wir zum Schloss Rutzau. Da es ein Hotel ist, können wir im Inneren nicht viel sehen; aber der Außenbereich ist sehr liebevoll hergerichtet und es gibt einen direkten Zugang zur Danziger Bucht.
An der Ostseeküste entlang geht es weiter nach Leba. Bei einem kleinen Strandspaziergang mischen wir uns erst einmal kurz unter die Schaulustigen und sehen zu, wie die Feuerwehr eine Frittenbude löscht. Dann machen wir es uns an der Strandbar gemütlich und stürzen uns zum Abend auf die Partymeile.
18.8.2022 Das Schloss Rügenwalde in Darlowo gefällt uns gut, auch wenn die Ausstellung nicht so berauschend ist. Wir haben Spaß daran, virtuell mittelalterliche Kopfbedeckungen auszuprobieren.
Ein besonderes Erlebnis ist das mittelalterliche Spielzimmer, in dem alles Mögliche ausprobiert werden kann - Knobelspiele von Leonardo da Vinci, Zielübungen mit Katapult oder Lanze, die Funktionsweise einer Windmühle und eines mechanisch betriebenen Hammers, der Aufbau eines hölzernen Speichenrades, der Bau von Brücken und vieles mehr. Natürlich haben die Kinder Vorrang, aber ich kann auch so einiges ausprobieren.
Unseren letzten Ostseeabend beenden wir am Strand und genießen einen herrlichen Sonnenweggang.

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