Gaia-Percussion  

Reisen

Polen ˡ Ungarn ˡ Tschechien ˡ Polen ˡ Tschechien

Wer die Hoffnung vor seinen Wagen spannt, fährt doppelt so schnell.
polnisches
Sprichwort

28.7.17

Im Marienkäferladen Biedronka kaufen wir gleich unsere leckere Lieblingswurst, Äpfel, Tomaten, Zwiebelnund  alles in bester Qualität. Gut versorgt finden wir einen netten Campingplatz, auf dem wir es uns zum Abend gut gehen lassen. Die Party nebenan ist lustig, laut und lang  - wir können trotzdem gut schlafen - sind ja geübt im Nutzen der Ohrstöpsel.

 

29.7.17

Als Ziel haben wir die Wretzel-Brauerei eingegeben. Die Adresse, die auf einer der Bierflaschen stand, führt uns zu einem kleinen Privathaus mit nichts drum herum. Hier kann es also nicht sein. Auf dem Weg haben wir aber die Zywiec-Brauerei entdeckt. Dann fahren wir eben dorthin. In der Wartezeit auf die nächste Führung probieren schon einmal das Craft-Bier des anliegenden Pups. Pünktlich am Treffpunkt erfahren wir, dass sich die deutsche Führung verschiebt. Also schließen wir uns doch einer polnischen an. Im Preis enthalten ist ein Bier oder Saft pro Person. Das schaffen wir vorher gerade noch.

Die Führung ist klasse! Wenn wir Fragen haben, erklärt uns der Guide zusätzlich alles auf Englisch. Ein Teilnehmer der Gruppe kann sogar ins Deutsche übersetzen.

Mit mit einer Zeitmaschine reisen wir ins Jahr 1881. In dem nachgestellten Dorf empfängt uns eine Geräuschuntermalung die alles noch viel lebendiger erscheinen es. Ein Bewegungsmelder sorgt dafür, dass Wachhunde kläffen. Durch Projektionen erhält man den Eindruck von Leben auf der Straße hinter den Fenstern. Fuhrwerke kommen vorbei, Fußgänger bleiben stehen und werfen einen Blick herein. In einer Gaststube werden wir von einem projizierten Wirt empfangen, der uns willkommen heißt und mit einigen Bier-Informationen aufwartet. Uns zuliebe wird das Ganze gleich noch einmal in Englisch abgespielt. Dann kommen wir zur Technik. Mit Kupferkessel und allen nötigen Armaturen wird die Geschichte der Bierbrauerei erklärt. Mittels einer Projektion kann man sogar sehen, was im Braukessel passiert.

In einer Restauration, die den 20er und 30er Jahren nachgestellt ist, kann gleich nebenan - so wie es damals üblich war - eine Kegelbahn ausprobiert werden. Die ist allerdings schon sehr modern - es muss sich niemand mehr finden, der die Kegel per Hand wieder aufstellt.

Ein Film erzählt die Geschichte der Bierproduktion in den 70er und 80er Jahren der 20. Jahrhunderts und die Lieferung in die ganze Welt. Interessant ist auch eine Aufstellung des Bierverbrauchs pro Kopf in den verschiedenen Ländern. Am meisten Bier wird in Tschechien getrunken. Dann gibt es noch einen Überblick über die verschiedenen Sorten dieser Brauerei. Die meisten davon haben wir schon gekostet. Zum Schluss bleibt der Guide noch da, um uns eventuelle Fragen zu beantworten. Wir beenden die Führung also mit einem kleinen Smalltalk; der Braumeister empfiehlt uns noch einen Pub in Bielsko-Biala, in dem es über 100 Biersorten geben soll. Wir bedanken uns und beschließen im anliegenden Gartenrestaurant zu essen. Das gelingt leider nicht, da wir von den Kellnern ignoriert werden. Also kaufen wir nur ein Sixpack für unterwegs und fahren weiter in Richtung Bielsko-Biala.

Noch in Zywiec ist ein Schloss ausgeschildert, wir biegen also erst einmal ab in Richtung Altstadt. Die ist total schön. Wir bummeln durch einen großen Park mit Schloss, einer Fontäne im (leider ganz schön verkümmerten) Rosarium, einer Lindenallee, einem chinesischen Pavillon und einem Habsburger-Palast. Auch der Markt in der Altstadt ist einen Besuch wert. In einer kleinen versteckten Alternativbar finden wir neue Biersorten und probieren ein Charakterbier mit Pflaume. Auch lecker!

Dann kurven wir eine Weile durch Bielsko-Biala, weil uns der Weg durch einige Baustellen versperrt ist. Als das Navi streikt, suchen wir einen Parkplatz und finden dann recht schnell den vom Braumeister empfohlenen Pub. Weil die Stadt so schön ist bummeln, wir aber erst noch über den Schlossberg und durch die Altstadt. Nach leckerem Futter zum Abend kehren wir dann in das Theater-Pub ein, sind von der Bierauswahl aber eher enttäuscht. Wir finden zwei Sorten, die wir probieren wollen und beenden dann den Besuch in Bielsko-Biala.

 

30.7.17

Die braunen Kulturschilder führen uns zum Burgschloss nach Tosc.... Obwohl nur noch etwa die Hälfte des Gemäuers erhalten ist, finden wir es total cool. Die Geschichte ist mehrsprachig erklärt. So erfahren wir, dass der Vater Joseph Eichendorffs einer der letzten Besitzer war. Wie immer, wenn es möglich ist, müssen wir auf den Turm hinauf klettern. Auch hier erfahren wir jede Menge Interessantes über die Geschichte und haben wieder einen herrlichen Ausblick.

Wir fahren weiter durch Silesia, das ehemaliges Schlesien. Da wir an der Stadt Opole vorbeikommen, beschließen wir uns diese auch anzusehen. Wir beginnen mit einer kleinen Stärkung in dem Restaurant Biesiada Opolska, das mit typisch regionaler Küche wirbt und sein Versprechen hält.  Es ist ein wirklich gemütliches liebevoll eingerichtetes Kneipchen. Trotzdem sitzen wir wegen des herrlichen Wetters draußen und bekommen das leckerste Essen des gesamten Urlaubs. Andreas nimmt eine Truthahnkeule mit Weißkraut und Kartoffeln. Ich lasse mir einen gebratenen Ziegenkäse mit Salat und Himbeeren schmecken. Dazu gibt es unser liebstes APA Bier aus der Zywiec-Brauerei. Ein großes Plakat wirbt für die deutsche Schule in Opole. Wenn Auswanderung einmal nötig sein sollte, könnte ich mir dieses Ziel vorstellen. Nach einem kleinen Stadtbummel fahren wir noch einige Kilometer und suchen uns einen Übernachtung auf einem kleinen Parkplatz.

 

31.7.17

Weil wir so nah dran sind, fahren wir zu den Geburtsorten meiner Großeltern mütterlicherseits, die aus Schlesien stammen, Mertschütz und Jauer.

Auf dem Weg in Richtung Tschechien kommen wir durch Bolkow und sehen schon von weitem die über der Ortschaft thronende Burg. Nach dem wir eigentlich schon vorbei waren, beschließt Andreas glücklicherweise doch noch einmal umzukehren. Am Einlass ruft uns ein junger Mann schon von weitem zu:"It's free today!" Wir machen uns also auf Erkundungstour und ich kann es wieder nicht lassen, über engste Stiegen bis auf den höchsten Turm hinauf zu klettern. Wie immer belohnt die Aussicht dieses Unterfangen. Ich leide nur ein bisschen an dem mangelnden Sauerstoff im geschlossenen Turmzimmer. Am Ausgang finden wir eine Karte der umliegenden Burgen und Schlösser. Die wird als Plan für den nächsten Urlaub fotografiert. Diesmal schaffen wir das nicht mehr. So hübsch, wie es von oben aussah, ist das Städtchen am Marktplatz leider doch nicht. Wir drehen also nur eine kleine Runde und fahren dann weiter.

 


 

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