Gaia-Percussion  

Reisen

Prag Oktober 2014 ˡ Dezember 2014

Überall ist es gut; zu Hause ist es am besten.
tschechisches
Sprichwort

4.12.2014
Zum späten Donnerstagnachmittag kämpfen wir uns durch dichten Stau zu unserm Hotel "Colloseum". Es ist recht zentral (gleich nebenan von U Fleku), deshalb haben wir einige Probleme, einen geeigneten Parkplatz zu finden. Der Concierge vermittelt uns dann ein naheliegendes Parkhaus für 25 € pro Tag. Das sind wir zufrieden. Andreas möchte zum Abendessen eine speziell empfohlene Schwarzbierkneipe ausprobieren. Es erinnert ein wenig an das Dessauer Brauhaus. Wir teilen uns eine Knoblauchsuppe und ein deftiges Eisbein, trinken dazu das schwarze Hausbier. Anstelle des Desserts gönnen wir uns Bierschnaps und Biersekt - zwei ganz besondere Delikatessen. Der Kellner wundert sich, dass wir als Deutsche mit ihm Englisch sprechen und die russische Speisekarte nutzen. Er selbst spricht aber fünf Sprachen - Russisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch und sogar ein paar Brocken Japanisch.
Der Verdauungsspaziergang führt uns durch die nächtliche Altstadt. Obwohl viel Lichterschmuck leuchtet, hatten wir uns das Ganze etwas weihnachtlicher vorgestellt. Dennoch sind wir wieder begeistert von den inzwischen fast vollständig restaurierten alten Gebäuden. Das altbekannte Problem ist, dass meine Knipse meint, die Akkukapazität sei erschöpft. Schon schade, aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
 
5.12.2014
Das Frühstück ist sehr einfach aber wieder einmal ausreichend und sättigend.
Wir spazieren tapfer am U Fleku VORBEI, bewundern die toll sanierte Altstadt, die meisten Häuser erstrahlen schon wieder in alter Pracht, an einigen wird noch gearbeitet.
Von der Moldaupromenade aus sehen wir die Karlsbrücke, den Hradschin und den Waldsteinpalast mal von der anderen Seite. Wir überqueren die Karlsgasse und betreten Neuland.
Hier in der Josefstadt, dem Jüdischen Viertel, waren wir beide noch nie. An der Tschechischen Philharmonie vorbei bleiben wir erst noch auf der Uferstraße und biegen dann in die vielgerühmte Pariser Straße ab, deren elegante Jugendstilbauten die nobelsten Designerläden beherbergen. Mehrere Synagogen aus verschiedenen Epochen faszinieren in ihren unterschiedlichen und doch immer imposanten Baustilen. Den Eintritt bezahle ich nur für die Spanische Synagoge - Andreas bliebt lieber draußen. Mit ihren goldglänzenden Ornamenten und Glasmalereien im maurischen Stil ist sie wirklich einen Besuch wert.
Im Blick durch die engen Gassen entdecken wir ein imposantes römisch wirkendes Bauwerk. WAS es ist, interessiert uns weniger - es reicht, den Prunkbau zu bestaunen.
Ein kleines grünes Staropramen-Schild lockt uns zur Mittagspause. In dem einfach eingerichteten Lokal gibt es tägliche Menüangebote. Andreas nimmt Schweinefleisch mit Pilzrahmsoße und böhmischen Knödeln; ich möchte ein Tomatenkäseomelett mit Kartoffeln -dazu das gute dunkle Staro.
Zum Nachmittag bummeln wir über die Weihnachtsmärkte. Es gibt natürlich Glühwein und heißen Honigwein - ABER es schmeckt überall anders. Und so genießen wir es - im Gegensatz zu den Märkten in Deutschland - uns von einem Stand zum nächsten durchzuprobieren. Dabei sind die Preise auch noch gut erschwinglich - für 1 dl bezahlen wir 30 Kronen (ca. 1,10€).
Unterwegs bekommen wir immer wieder irgendwelche Flyer in die Hand gedrückt, die wir jedes Mal sofort zurück geben - bis auf EINEN!!!!!!!!!!!!!! Wir stehen direkt vor einem Theater, in dem heute Schwanensee aufgeführt wird. Das ist also unser nachträgliches Event zum 10. Hochzeitstag. Wir kaufen gleich die Karten für je 35 €.
Dann wandern wir weiter zum Weihnachtsmarkt in der Altstadt, trinken noch ein paar Glüh- und Honigweine, gehen dann zum Wenzel hoch und finden dort die Pilsner-Urquell-Kneipe, von der Andreas schon im Internet gelesen hat. Hier gibt es Borschtsch, der ganz anders schmeckt als in russischen Landen, gebackenen Käse, geröstete Kartoffeln und Rippchen mit Senfsoße. Es ist so reichlich, dass wir erst einmal mit Mühe zum Hotel rollen, bevor wir uns zur abendlichen Unternehmung auf den Weg machen. Ein kleiner Abstecher ins U Fleku zum leckeren Schwarzbier muss sein, dann sind wir pünktlich um 21 Uhr am Theater.
Eine kurze Treppe führt uns direkt in den recht kleinen Zuschauersaal. Wir sitzen ganz vorn und bemerken als erstes große Boxen und den fehlenden Orchestergraben - also erwartet uns Ballett mit Konservenmusik. Die Ballerina ist großartig, die Schwäne drum herum wirken manchmal etwas wackelig. Eine der Tänzerinnen ist sogar ganz schön mollig. Trotzdem ist die Aufführung insgesamt sehr schön und wir freuen uns über den gelungenen Abend.
 

 

© Gaia-Percussion
Texte und Fotos unterliegen dem Copyright der Gaia-Percussion und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Copyright-Inhabers an anderer Stelle verwendet werden.
Der Inhalt aller hier verlinkten Internet-Seiten und weiterführender Links liegt außerhalb unserer Kontrolle; wir übernehmen dafür keine Verantwortung.