Gaia-Percussion  

Reisen

Breslau ˡ Prag

Auch kleine Fische sind Fische.
tschechisches
Sprichwort

4.10.2016
An der tschechischen Grenze nehmen wir die wieder die Autobahnen und Mautstraßen aus der Navigation heraus, kommen daher durch hübsche kleine Ortschaften im Zittauer Gebirge und hören dazu Musik aus unserer Kinder- und Jugendzeit. Das macht uns Spaß. Nachdem wir unser Hotel Claris in Prag bezogen haben, machen wir uns gleich hungrig auf den Weg, kehren erst zu einer Miniverkostung ins Biermuseum ein, gehen dann aber schnell zielgerichtet zum U Regenta, weil es hier immer sehr gutes Essen gab. Leider werden wir enttäuscht - anstatt guter tschechischer Hausmannskost bekommen wir frittierte Großhandelsware.
Überrascht sind wir aber vom Kulovy Blesk - hier schmeckt nicht nur das Bier sondern auch das Essen sehr gut. Im Illegal Beer mögen wir die stärkeren Sorten am liebsten, der junge Mann hinter der Theke lässt uns aber auch andere probieren: IPA mit Grapefruit schmeckt erstaunlich gut, mit Orange ist es eher langweilig. Berliner Weiße ist nicht unser Geschmack und Gose - eine Biermischung mit Salz, Zitrone und Beeren - geht gar nicht. Da ich so verblüfft bin, bekomme ich zu diesem Getränk eine deutschsprachige Wikipedia-Seite vor die Nase gehalten und muss hier lesen, dass es aus unserer Heimat, dem Raum um Dessau und Halle, stammt. Daran muss ich gleich die Lieben zu Hause per WhatsApp teilhaben lassen und die sind genauso erstaunt wie wir. Der Barkeeper gibt noch weitere IPA-Sorten aus, dann sogar noch einen Obstler, den wir aber dankend ablehnen. Das wäre uns nicht gut bekommen. Die letzte geplante Einkehr ins Biermuseum schaffen wir auch nicht mehr, wollen nur noch in unsere Bettchen.
 
5.10.2016
Als erstes wünsche ich mir heute das Hamleys, diesen herrlichen Spielzeugladen, und probiere alles Mögliche aus: die große Rutsche, Wasserspiele, ein Klettergerüst, ein Fußklavier, Zerrspiegel, Autos, Quiek-, Quietsch- und Trommelpuppen, Lachsäcke - nur die Schusswaffenabteilung ist so belagert, dass es kein Herankommen gibt.
Dann ist wieder Kultur dran, wir fahren mit der Straßenbahn zur Burg Vysehrad, die zwar selbst nicht mehr existiert, aber dennoch ein beeindruckendes Gelände mit hohen Mauern und fantastischen Aussichten ist.
Um die Kirche anzuschauen, müssten wir Eintritt bezahlen, was wir natürlich nicht tun. Gleich nebenan ist ein Friedhof, der wohl ein Ehrenfriedhof sein soll. Wir kennen aber keinen der hervorgehobenen Namen. Dennoch sind die Grabmäler wirklich bemerkenswert.
Ein junger Mann empfahl uns gestern das Zly Casy. Hier kehren wir also ein, sind mit dem Essen sehr zufrieden und mögen auch die Biersorten. An unserem Tisch kommen wir englischsprachig mit zwei Männern aus dem sibirischen Tunguska (dem Ort der großen Explosionen von 1908) ins Gespräch. Zur Kneipe gehört ein Shop, in dem über 200 verschiedene Biersorten im Angebot sind - Wahnsinn!!!
Weil es schon den ganzen Tag regnet, haben wir keine Lust mehr auf Spaziergang, machen einen "Straßenbahnbummel" auf die Kleinseite und fahren bis zum Strahov-Kloster. Dass uns hier beim Norbert das Bier gut schmeckt, wissen wir schon - ich muss aber, weil ich total durchgefroren bin, auf Tee umsteigen. Mama, die das Getränkebild per WhatsApp bekommt, sorgt sich gleich, ob ich krank sei. Das nicht, aber geschafft und müde; also heben wir uns die nächsten Ziele für morgen auf.
 
6.10.2016
Wir haben gestern in der Straßenbahn gesehen, dass es hinter dem berühmten Strahov-Kloster noch eine andere Klosterhaltestelle am Brevnovsky Klaster gibt. Da fahren wir heute als erstes hin. Obwohl überall Schilder stehen, die zu kostenloser Besichtigung einladen, sind sowohl Kirche als auch Orangerie geschlossen.
Geöffnet ist dafür ein kleines Hintertürchen der Brauerei, in die wir sofort von einem jungen Mann eingeladen werden und IPA und russisches Stout zum Kosten kaufen. In der Straßenbahn stellen wir fest, dass es sehr gut ist und wir bestimmt morgen noch einmal mit dem Auto herkommen.
Mit Bahn und Metro fahren wir zum U Sadu, das wir uns für's Mittagessen ausgesucht haben und das war eine gute Wahl. Andreas isst Beef ribs, ich nehme ein Hühnchensteak. Die Auswahl an Biersorten trifft auch unseren Geschmack und zum Abschluss gibt es noch einen frischen Ingwertee mit Honig und Minze.
Da es immer noch regnet, testen wir erst einmal einen Pub in der Nähe. Das BeerGeek gefällt uns sehr gut. Es gibt 30 verschiedene Biersorten von denen wir aber nur drei probieren.
Trotz des anhaltenden ungemütlichen Wetters müssen wir noch ein bisschen durch die Altstadt bummeln. Das Pivovar Narodni ist heute leider wegen einer Veranstaltung geschlossen, im U Tri ruzi kriegen wir gerade so noch einen Stehtisch; alle, die nach uns kommen, werden, obwohl das Lokal drei Etagen hat, wegen Überfüllung weggeschickt. Wir trinken Klosterbier, Wiener und Irisches Rotes. Dann gibt es unterwegs für mich einen Trdelnik und Marzipanpralinen, die mir sehr gut schmecken, obwohl Andreas über die unverschämten Preise schimpft. Eins der drei Prager Bierpubmuseen liegt in der Nähe unseres Hotels. Dort gibt es Abendessen und eine abschließende Bierverkostung, bevor wir morgen wieder nach Hause fahren.
 
7.10.2016
Wie geplant, kehren wir heute mit dem Auto im Brevnovsky Klaster ein und kaufen 20 Liter IPA im Keg. Nun sind wir gut für die nächsten Wochen zu Hause versorgt.
 

 

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