12.4.2014
Für die Heimfahrt zu Ostern haben wir uns mit Freunden verabredet; 3
Autos rollen also pünktlich früh um 7.00 Uhr in Richtung Westen vom
deutschen Wohngebiet. Auf den ersten 200 km erleben wir noch das
typische russische Fahrverhalten. Als letzter in der Truppe wird uns so
einige Male ganz schön bang ums Herz, wenn wir sehen, was da so vor uns
los ist. |
Auf der rechten Spur
fährt eine LKW-Reihe, die wir links fahrend überholen. Einige PKW
springen zwischen die LKWs, um sich dann wieder links zwischen uns zu
schieben. Einer fährt daraufhin noch auf der Gegenspur links an Thilo
vor uns vorbei und zieht so knapp wieder zurück nach rechts, dass der
gerade so ausweichen kann.
Einen ziemlich schlechten Bahnübergang befahren wir sehr vorsichtig und
haben mit den voll bepackten Autos am folgenden Anstieg etwas Mühe,
wieder in Gang zu kommen. Ein LKW rappelt ungebremst über die Schienen
und kommt dem PKW vor ihm beängstigend nah, bevor er zum Bremsen kommt.
Ein LKW-Fahrer verpasst es, dass die Straßenführung eine leichte Kurve
macht und fährt einfach geradeaus. Auch hier passiert zum Glück nichts. |
Nach einem mittäglichen Stopp kurz hinter
Smolensk mit leckerem Futter (der besten Nudelsuppe, die ich je gegessen
habe, Borschtsch und Gulasch) fahren wir ohne jegliche Kontrollen über
die Grenze nah Weißrussland. Hier ist es spürbar ruhiger. Die Autofahrer
halten sich an die Regeln und das Verkehrsaufkommen ist auch nicht so
groß. In Minsk haben wir eine zentrumnahe Wohnung gemietet. Nachdem uns
das Navi bis genau zur angegebenen Adresse geführt hat, haben wir
dennoch einige Probleme, das richtige Haus über den Hintereingang zu
finden - über Telefonkontakt gelingt dann auch dies. Die Autos stellen
wir mit auf den Hinterhof (eigentlich wollten wir ja einen bewachten
Parkplatz nutzen, aber hier wird nicht geklaut!). |
Es ist jetzt kurz vor 16.00 Uhr und wir
fahren mit der Metro 2 Stationen ins Zentrum. Uns fällt auf, dass alles
sehr sauber und ordentlich ist. Die Häuser sind frisch restauriert. Wir
spazieren am Palast der Republik vorbei - er erinnert sehr an den
Kremlpalast in Moskau, schauen uns die Kirchen und Kloster an der Svislach an; auf der Suche nach einem preiswerten
einheimischen Restaurant bleiben wir vor einem Stadtplan stehen und
werden hier von einem jungen Mann angesprochen, der einfach nur sein
Deutsch auffrischen möchte. Dass wir russisch mit ihm sprechen, scheint
ihn ein wenig zu verwirren; dennoch beschreibt er uns den Weg zum
Wassilki und zeigt uns zum Abschied noch seinen Pass - sein Name ist
tatsächlich MERKEL. |
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Das empfohlene Restaurant ist gut besucht.
Wir müssen einen Augenblick warten und bekommen dann ein wirklich gutes
Essen: Salat, Pilzsuppe und eine Vorspeisenplatte mit Grenkis
(geröstetem Knoblauchbrot), Käse- und Schinkenvariationen, als
weißrussische Spezialitäten mit Fleisch gefüllte Kartoffelpuffer und
eine Art Kartoffelauflauf und als Hauptgerichte Schweinefleisch und
Lachs. Mit einheimischem Bier und Tee bezahlen wir pro Person 280.000
weißrussische Rubel (ca. 20 €). Wir sind sehr zufrieden und laufen jetzt
zurück. Am Platz der Revolution brennt die Ewige Flamme - die
Heldenverehrung steht der russischen in nichts nach. In unserer Wohnung
gibt's noch ein mitgebrachtes Gute-Nacht-Bierchen, dann geht's schnell
ins Bett, denn morgen wollen wir früh weiter.
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13.4.2014
Genau an der Minsker Hauptstraße zu schlafen hat den Nachteil, dass
nachts die Fenster geschlossen bleiben müssen. Dennoch haben wir recht
gut geschlafen und können rechtzeitig in richtig Polen starten. Im
Duty-free-Shop sind wir überrascht über die supergünstigen
Getränkepreise, nehmen also noch ein paar Liter mehr als geplant mit
nach Hause. Die Straßen sind vollständig gut ausgebaut, was sich die
Polen an vielen Mautstationen auch gut bezahlen lassen. Wir sind dennoch
froh darüber, gut vorwärts zu kommen und rollen nach einer
Gesamtfahrzeit von etwa22 Stunden in Dessau ein.
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