Gaia-Percussion  

Reisen

Jedes Unglück hat sein Gutes.
spanisches Sprichwort

3.2.2024
Kurz vor Mitternacht landen wir in Barcelona, fahren mit der Metro ins Zentrum, bummeln durch diverse "Graswolken" ein Stück die nächtlichen Gassen entlang und probieren, bevor wir ins Hotel kommen, noch die Craftbeer-Bar Olgod. Das "Abba Rambla" scheint eine gute Wahl zu sein.
 
4.2.2024
Beim ersten Schritt aus dem Hotel fühlen sich Augen, Ohren und Nase wie in Kairo. Wir lieben dieses Flair und spazieren einfach drauf los. Die Stadt hat unglaublich schöne Gebäude. Wir fühlen uns, als würden wir mit dem Gucken gar nicht hinterher kommen.
Besonders bemerkenswert sind die römischen Säulen, Türme und Stadtmauern. Auf dem Weg zur Kathedrale bewundern wir auch den El Pont del Bisbe, eine (laut Google marmorne) Verbindung zwischen zwei Gebäuden.
Im Kreuzgang der Kathedrale faszinieren uns am meisten die aufgeregt schnatternden Gänse. Das eigentliche Gebäude ist für Touristen nur drei Stunden täglich geöffnet und die sind jetzt gerade nicht.
Der Palau debla Musica Catalana ist besonders auffallend. Hinter einem recht schmalen Portal öffnet sich ein gewaltiges Konzert-Haus mit traumhaft schöner Gestaltung. Über den Placa de Catalunya bummeln wir weiter, bis uns eine Fassade besonders ins Auge sticht.
Hier sammeln sich auch die Touristen. Es ist das Casa Battlo, eine fantastische Appartementanlage entworfen von Antonin Gaudi. Der Eintritt ist horrend, dennoch wandeln wir mit deutschsprachigem Audioguide durch das gesamte Gebäude - eine lohnende Investition.
Nun haben wir uns eine Pause verdient und gehen zielgerichtet zu einem Biershop - das internationale Craftbeer-Angebot erschlägt uns fast. Wir verzichten auf unsere polnischen Lieblingsbiere und entscheiden uns für einheimische IPAs, setzen uns damit auf den benachbarten Placa del Sol und genießen das bunte Treiben.
 
5.2.2024
Auf dem Weg zur Metro hätten wir beinahe den Besuch der Kirche Sant Pau del Camp verpasst und sehen beim Vorbeigehen gerade noch die Einladung. Ein kleiner Kreuzgang mit verzierten romanischen Rundbögen führt uns in den Altarraum, der eine tolle Akustik hat. Da wir ganz allein sind, trau ich mich zu singen. Es ist ein großartiges Erlebnis.
Dann geht es weiter zum eigentlichen Ziel, der Sagrada Familia. Sie ist ein unbeschreiblich eindrucksvolles Bauwerk. Bei der Umrundung ist aus jedem Blickwinkel etwas neues Einzigartiges zu entdecken. Natürlich müssen wir uns auch das Innere ansehen, das uns allerdings nicht ganz so begeistert. Nur auf die Turmbesteigung verzichten wir.
In unmittelbarer Nähe finden wir gutes einheimisches Bier der Brauerei Espiga. Hier erfahren wir von einem polnischen Restaurant gleich um die Ecke.
Dies ist leider geschlossen, dennoch ergattern wir unser Lieblingsbier, das wir im Park der Sagrada mit diesem unvergesslichen Blick genießen. In der empfohlenen katalonischen Bar ist das Essen nicht wirklich gut. So sind wir zwar satt aber nicht wirklich zufrieden, was nach den heutigen Erlebnissen aber nur ein ganz geringes Übel ist.
 
6.2.2024
Auf dem Weg zur Metro kommen wir an einem mittelalterlichen Komplex vorbei, der die Nationalbibliothek und wissenschaftliche Institute beherbergt. Hinein können wir also nicht und begnügen uns wie schon so oft mit dem Draußenblick.
Die Mercat de la Boqueria ist eine wunderbare Markthalle, in der wir es echt schade finden, dass wir uns beim Frühstück so satt gegessen haben. Schinken, Käse, Meeresfrüchte, Fleisch, Obst, Gemüse zum Mitnehmen und Gleichessen, dazu Weine und Biere. Bei letzterem können wir wenigstens ein Kostehäppchen nehmen.
Um in den Güell-Park zu gelangen, müssen wir uns gefühlte Kilometer aufwärts kämpfen. Die erste Sehenswürdigkeit dort ist ein Aussichtspunkt mit drei Kreuzen. Oben angelangt wünsche ich mir, wir hätten darauf verzichtet.
Hauptattraktionen im Park sind eine Säulenhalle und die Drachentreppe.
Das Architekturmuseum entpuppt sich als 4D-Kino. Das wollen wir natürlich nicht.
Zurück geht es jetzt zum Glück abwärts. Zum Mittag kehren wir in der Wawel-Restobar, einem polnischen Restaurant ein. Hier gibt es tatsächlich eine polnische Speisekarte mit entsprechenden Angeboten. Da fühlen wir uns doch gleich fast wie zu Hause. Bevor es weiter geht, pausieren wir noch einmal an der Sagrada Familia.
Dank Google wissen wir jetzt, dass Antonin Gaudi nach einem Straßenbahnunfall 1926 gestorben ist. Seitdem wird an der Kirche weiter gebaut und Ziel ist es, sie 2033 fertig zu stellen. Dazu fehlen mir die Worte ......
Nun bummeln wir ziellos weiter, trinken im Craft Barcelona hoffnungslos überteuertes Bier für fast 10€ pro halbem Liter und machen uns dann auf den Heimweg.
7.2.2024
Das Hotel schräg gegenüber wirbt mit einem 360° Panoramablick von der Dachterrasse aus. Damit beginnen wir unseren heutigen Tag. In jeder Richtung ist ein kostenloses Fernglas aufgestellt. Es war nicht zu viel versprochen.
Der Palau Güell ist laut Google ein reich verziertes modernistisches Herrenhaus, ein bedeutendes Beispiel für die frühe Architektur von Gaudi. Mit deutschsprachigem Audioguide werden wir von den Stallungen und der Zisterne im Keller durch die einzelnen Etagen bis zur Dachterrasse geführt. Viele Spitzbögen erinnern an die Neogotik, wobei der Begriff aber nicht erwähnt wird.
Google erklärt, dass der Unternehmer Eusebi Güell zu den reichsten Menschen gehörte, die es jemals gab. Sein Vermögen entspricht einem heutigen Wert von etwa 70 Mrd. €. Da müssen wir uns über den Prunk aus Marmor und Gold natürlich nicht wundern. Dass der Palast von Gaudi entworfen wurde, ist auch überaus deutlich.
Dass Barcelona eine Hafenstadt ist, haben wir bisher ignoriert. Deshalb müssen wir an unserem letzten Tag natürlich noch ans Wasser.
In einem Lagerhaus des 19. Jahrhunderts, das uns schon von weitem ins Auge fällt, besuchen wir das Museum zur Geschichte Kataloniens von den Anfängen bis zur Gegenwart. Es gefällt uns sehr. An einigen Stellen dürfen wir die Exponate sogar anfassen und ausprobieren.
Damit haben wir alles gesehen, was ich mir gewünscht hatte. Und wir lassen unseren Urlaub wieder ausklingen, in dem wir uns ziellos durch die Gassen treiben lassen. 

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