Gaia-Percussion  

Reisen

Gekauftes ist billiger als Geschenktes.
portugiesisches
Sprichwort

Im Dezember saßen wir beide vor unseren Rechnern und suchten nach möglichen Zielen für den Februar-Urlaub. Ich war bei den Angeboten zum Skifahren und Andreas suchte nach Städtereisen. Es war nicht schwer, mich für das Lissabon-Angebot zu überreden. Und die Zeit reichte auch noch, um ein bisschen Portugiesisch  zu lernen.
 

9.2.2019

Heute starten wir von Berlin aus in den Frühling. Diesmal bekomme ich im Flugzeug den Fensterplatz und kann so nach 3 1/2 Stunden Flug schon einen ersten Blick von oben auf die Stadt werfen. Ein Shuttleservice bringt uns zum Hotel Real Parque und wir machen uns gleich auf den Weg, die nähere Umgebung zu erkunden. Da wir richtig Hunger haben, kehren wir gleich dreimal ein. Erst teilen wir uns ein paar Nachos mit Käsesauce, dann einen Chicken-Döner beim Alibaba und letztendlich noch eine Linsensuppe und Spinat mit Rahmkäse beim Inder. Ab morgen essen wir portugiesisch!
 

10.2.2019

Am ersten Tag genießen wir es wieder, einfach nur einzutauchen in das Flair Lissabons. Wir lieben es!!! Zuerst finden wir ein gemütliches Draußenrestaurant für Sandwiches, Brownie und Kaffee zum Frühstück.

Dann bummeln wir weiter, sehen in der Ferne die Burg, die wir morgen anschauen wollen, durch eine belebte Touri-Straße, vorbei am Elevador de Santa Justa in Richtung Wasser zum Praca der Comercio. Am Ufer pausieren wir kurz und genießen  den Blick auf das tolle Gebäude und die dem  Wasser gegenüberliegende Seite. Ein großes Kreuzfahrtschiff hat angelegt und spült weitere Touristen  in die Stadt.
Wir spazieren in die andere Richtung, bis wir von weitem die berühmte Brücke sehen. Heute biegen wir aber vorher ab und landen in der von Freunden empfohlenen Markthalle. Auf der einen Seite ist eine Art Flohmarkt schon geschlossen, die andere Seite ist voll mit Futterangeboten. Leider sind wir noch richtig satt, deshalb teilen wir uns nur ein kleines mit Pudding gefülltes Törtchen, ein Pastel de nata - superlecker!!!! Manchmal ist es schon schade, dass nicht mehr rein passt.
Auf dem Weiterweg bewundern wir eine erste alte Bimmelbahn und überall die vielen Häuser mit gefliesten Fassaden. Es ist zwar alles alt und fällt zum Teil auch schon auseinander; aber der Charme ist erhalten. Und genau so charmant sind auch die Leute. Für leiseste Berührungen wird sich entschuldigt, ebenso dafür, wenn wir von Bettlern belästigt werden. Alle sind freundlich und aufmerksam. Natürlich müssen wir die Craftbeer-Bars ausprobieren. Im Biermuseum reicht aber ein Blick hinein. Überall wird Englisch gesprochen. Dass ich fleißig Portugiesisch gelernt habe, wird dennoch honoriert. Wir fühlen uns wieder einmal rundum wohl.
Nachdem wir uns so gut gestärkt haben, ist ein bisschen Kultur dran. Die Türme der mittelalterlichen Kathedrale haben wir schon von verschiedenen Seiten gesehen. Das ist nun unser Ziel. Googlemaps verrät uns, dass das Gebäude mehrmals bei Erdbeben beschädigt und immer wieder in anderen Architekturstilen aufgebaut wurde. Der Innenraum ist überraschend schlicht gehalten, was uns beiden besonders gefällt.
Gleich nebenan ist eine Haltestelle der in allen Reiseführern empfohlenen Altstadtbimmelbahn Nr. 28. Das wollen wir heute aber nicht; wir sind lieber zu Fuß unterwegs und suchen uns eine kleine gemütliche Bar. Während wir uns Bier, Toast und Chips schmecken lassen, beginnt es draußen zu regnen. Irgendwann wollen wir nicht mehr warten und nehmen es in Kauf nass zu werden. Trotz des Regens kann ich es nicht lassen, die herrlichen Fliesenmuster und die winzigen Gassen zu fotografieren. Außerdem faszinieren mich die Mandarinenbäume, die, wie nicht anders zu erwarten, in erreichbarer Höhe abgeerntet sind. Nur mit Mühe kann ich Andreas davon abhalten, mir mit irgendwelchen Kunststücken eine der orange-leuchtenden lockenden Früchte von weiter oben zu ergattern.
Da wir für die nächste Einkehr ja nicht irgendeine sondern auf jeden Fall eine Craftbeer-Bar möchten, nutzen wir meine Googlemaps-Vorbereitung, laufen aber dreimal ums Carre, bevor wir endlich das Tandoros finden. Es ist mittelalterlich angehaucht und es spielt entsprechende Musik, die mir sehr gefällt, Andreas aber leider auf die Nerven geht. IPA und Toast passen schon wieder, diesmal mit dem typisch portugiesischen Schinken - abgehakt, reicht. Aber das Bier ist superlecker!
Wir lassen uns noch ein bisschen weiter nass regnen und kommen mit Googlemaps-Hilfe zum Duque-Brewpub. Hier gibt es eine Bierverkostung, wie wir sie aus Prag kennen. Und wir finden dabei sogar zwei Lieblingssorten. Dabei haben wir wieder Spaß mit unserem Lieblingsspiel: Bei den coolen Oldies, die laufen, per Google Titel, Sänger und Erscheinungsjahr rauskriegen.

Auf der Suche nach einer Abendfutterstation landen wir in einer Bar, die leider auch nur Biere im Angebot hat. Wir wählen zwei Sorten, wovon uns eine gar nicht schmeckt. Ich gehe nachfragen, ob das Bier wirklich ok ist; das sei es wohl, aber die Lady am Ausschank meint, wenn mir das nicht schmecke, müsse ich es auch nicht trinken und ich könne es gegen ein anderes tauschen. Dieses Angebot nehme ich natürlich gern an und diesmal schmeckt es auch. Letztendlich landen wir wieder bei den Sandwiches und Mini-Törtchen zum Nachtisch, von denen wir uns schon den ganzen Tag ernähren. Wenn auch nicht wirklich gesund, so sind sie doch unglaublich lecker - und im Urlaub ist das mal in Ordnung.
 

11.2.2019

Die Sonne lacht! Weil es uns gestern so gut gefallen hat, frühstücken wir in demselben Cafe, wählen nur ein anderes Sandwich. Zum Montag sind aber viel mehr Bettler, lästige Sonnenbrillenverkäufer und sogar Cannabisanbieter unterwegs, es ist deshalb nicht ganz so schön wie gestern.

Dann machen wir uns auf den Weg zum Castillo der Jorge. Die Tuk-Tuk-Fahrer lassen wir genau wie die Straßenbahn stehen und stapfen tapfer die Treppen bergauf. So können wir den Blick, die kleinen Gassen und die schönen Häuser viel besser genießen.
An der Burg selbst ist auch der geniale Blick über Lissabon das beste. Wir klettern alle Stufen hinauf und hinab, bis wir wirklich jede Aussicht in alle Richtungen hatten.
Für das Mittagessen lassen wir uns auf eine Terrasse entführen und nehmen das Menü-Angebot mit Brot, Suppe, Hauptgericht, Dessert, Getränk und Kaffee für 13€. Es ist mal wieder alles sehr lecker - eine gute Entscheidung! Den Abstieg sparen wir uns und nutzen stattdessen einen Aufzug, der uns fünf Etagen nach unten bringt. Es ist zwar nicht der berühmte Elevador de Santa Justa, aber trotzdem cool.
Weil mein Schatz mit kaputtem Fuß und kaputtem Knie so tapfer durchgehalten hat, bekommt er zur Belohnung das Bier, das ihm gestern am besten geschmeckt hat in der mittelalterlichen Schenke - ich natürlich auch!
Wir schlendern wieder hinunter zum Ufer dem Sonnenuntergang entgegen. Die Promenade ist gut besucht; heute liegt die AIDA - es sind also hauptsächlich deutschsprachige Touristen unterwegs. Einige Straßenmusiker sorgen für fast karibisches Flair. Wir kehren wieder in die Markthalle ein, weil es hier die bisher leckersten Mini-Törtchen (Pastel der nata) gibt. Da, wo andere mit der Bimmelbahn den Berg hinauf fahren, nehmen wir nun die schmale Treppe neben den Gleisen. Inzwischen ist es dunkel und wir freuen uns, wieder einmal einfach ohne Ziel durch die beleuchteten Gassen und Straßen zu laufen.
Für's Bier kommen wir aber doch zur Mittelalterschenke zurück. Weil es so gut schmeckt, erträgt Andreas sogar die Musik. Wir sind uns einig: schade, dass solch leckeres Bier Alkohol haben muss, sonst könnte man viel mehr davon trinken.

Zum Abend essen wir wieder in der Fabrica da Nata, da es dort so gut war. Diesmal fällt uns auf, dass an der Decke eine Dekoschwebebahn mit den Formen für die leckeren Pastels entlang fährt, die hier auch gleich gebacken werden. Außerdem ist die Geschichte der leckeren Knusperei nicht nur in Portugiesisch, sondern sogar in Englisch als Wandschmuck nachzulesen. Dann geht es schnell zum Ausruhen ins Hotel; es war ein wunderbarer aber auch sehr anstrengender Tag.
 

12.2.2019

Heute frühstücken wir gleich im Hotel und fahren dann mit der Metro bis zur Endstation, um uns das Panteo Nacionale anzusehen, in dem mehrere berühmte Persönlichkeiten beigesetzt sind. Der einzige Name, der mir etwas sagt, ist aber Vasco der Gama. Das ganze Gebäude ist wie eine kleinere Ausführung des Petersdoms in Rom. Wir können bis nach oben klettern, haben dort zuerst von einer Terrasse aus einen wunderbaren Rundumblick auf die ganze Stadt und dann aus dem Innengang der Kuppel auf den gesamten Innenraum. Auf- und Abstieg werden durch diverse Ausstellungsräume auf den einzelnen Etagen erleichtert. Dennoch brauchen wir erst einmal eine Pause mit Kaffee, Kuchen und herrlichem Rückblick auf das Gebäude.

Die benachbarte Klosterkirche ist gigantisch, deshalb auch einen Abstecher wert; mehr können wir aber damit nicht anfangen.
Den halbstündigen Spaziergang zum Nationalmuseum dachte ich schön am Ufer entlang machen zu können. Zwischen unserem Weg und dem Wasser sind aber Eisenbahnschienen, Abstellgleise und ein Containerhafen - das ist also nicht wirklich schön. Im Museum können wir aus Fliesen gebaute Bilder vom 15. bis zum 20. Jahrhundert bewundern. Interessant ist eine sehr prunkvolle Kirche, an deren Wänden tatsächlich auch Fliesenbilder zu finden sind.
Irgendwann merke ich, dass ich meinen Pullover, den ich ungebunden hatte, verloren habe. Im Museum ist er nicht. Also gehen wir den Weg zurück zum Café am Panteo und dort wartet er tatsächlich gut aufbewahrt auf mich. Die Portugiesen sind wirklich Klasse!
Googlemaps führt uns zu einer winzig kleinen Craftbeer-Bar, die von einer sehr sympathischen Frau geführt wird. Zu drei guten Bieren kriegen wir noch einen netten Smalltalk und Empfehlungen für hiesige Brauereien, die wir vielleicht noch besuchen können. Auf dem Weiterweg kommen wir an einem Guesthouse mit total knuffigen Namen vorbei - auch das ist ein Foto wert!
Dann landen wir in einer Sackgasse. Hinter uns kommt eine guide-geführte Gruppe, die in einem dunklen Gang mitten in einem Haus verschwindet. Wir hängen uns einfach hintenan und landen tatsächlich auf der Uferpromenade. Glück gehabt! Was zum Abend natürlich nicht fehlen darf, ist das Bier in unserer liebsten Mittelalterschenke. Hier schreibe ich jetzt endlich auch die versprochenen Postkarten. Weil sie so knuffig typisch sind, haben wir welche aus Kork gekauft. Hätte ich gewusst, wie schlecht die sich schreiben lassen, hätte ich mich für die normalen entschieden.

Da wir heute in unserem Hotel begonnen haben, beschließen wir, auch hier zu enden und nutzen das abendliche Buffett-Angebot. Es ist richtig gut. Mit Suppe, Fisch, Fleisch, Beilagen (Kartoffeln, Nudeln, Reis), mehreren Salaten, Käse, Roastbeef, Quiche, Schokoladenmousse, Vanillepudding, Milchreis, verschiedenen Kuchen sind wir, da wir alles probiert haben, mehr als satt.
 

13.2.2019

Frühstück gibt es im Bioladen um die Ecke; der Schokoladenmoussekuchen lässt uns den Tag wieder total lecker beginnen. Obwohl wir inzwischen etwa 40 km gelaufen sind, wird uns der Urlaub wohl doch einiges Hüftgold einbringen. Unser heutiges Ziel ist so weit entfernt, dass wir den Bus nehmen müssen. So gondeln wir mal wieder durch kleinste Gassen mitten durch die Viertel der Einheimischen. Und da es an Bord ein WLAN gibt, können wir die Fahrt auch genau verfolgen.

Am Monsteiros dos Jeronimos ist die Kirche offen und frei zu besuchen. Eigenartigerweise finden wir hier schon wieder das Grab von Vasco de Gama.
Wikipedia erklärt uns später: Vasco de Gama verstarb in Indien, wo er auch beigesetzt wurde. 14 Jahre später holte sein Sohn die Gebeine zurück nach Portugal. Erst später gelangte er zu so großem Ruhm, dass er in das Ehrengrab dieser Kirche umgebettet wurde. Im Panteo de Nacionale befindet sich nur ein Kenotaph (ein Scheingrab).
Für alles andere müssen wir erst zum Ticketoffice. Durch die ägyptische Ausstellung sind wir natürlich schnell durch, weil wir das ja alles schon groß und in live gesehen haben. Einige portugiesische Goldschätze erinnern uns sehr an afrikanische Schmuckstücke.
Dann besichtigen wir noch den Kreuzgang des Klosters, was uns von allem am besten gefällt. In einer leeren Halle herrscht eine so tolle Akustik, dass ich wenigstens eine Strophe von "Eiris sazun" singen muss, um den Effekt zu hören. Dann kommen aber andere Touris und ich trau mich nicht, weiter zu machen.
Für die Mittagspause finden wir ein Sonnenterrassenlokal direkt am Wasser mit Blick auf das Denkmal der Entdeckungen (errichtet 1960 zum 500. Todestag Heinrich des Seefahrers), die berühmte rote Brücke Ponte 25 de Abril und die Christo-Rei-Statue am anderen Ufer. Da die Sandwiches immer aus zwei Stück bestehen, bestellen wir nur eines und bekommen prompt ganz selbstverständlich zwei Teller mit entsprechendem Besteck dazu. (Das erinnert mich an das Restaurant am Georgium in Dessau, wo wir, um uns ein Essen zu teilen, 2,50€ für zusätzliche Geschirr- und Bestecknutzung zahlen mussten.) Auf dem Tisch steht ein Gerät, mit dem man der Kellnerin seine Wünsche mitteilen kann. Sie bekommt das Signal per Armbanduhr und reagiert sofort. Das find ich cool!
Beim Torre de Belém haben wir den Atlantik erreicht. Ich muss natürlich wieder bis ganz nach oben klettern. Die Wendeltreppe ist so schmal, dass eine Ampel den Auf- und Abstieg regeln soll. Da sich die meisten der Touristen aber nicht daran halten, kommt es trotzdem zu Gegenverkehrstaus. Ich bin diesmal stur und erkläre den Entgegenkommenden, dass sie auf die Zeichen achten müssen. Irgendwie kommen wir freilich aneinander vorbei.
Die nette Lady im Beerbottleshop hat uns gestern voller Begeisterung eine kleine Craftbeer-Brauerei empfohlen, an der unser Bus gerade zufällig vorbei fährt. Wir steigen also sofort aus, sind aber bei weitem nicht so begeistert. Zum einen ist das Bierangebot nicht berauschend, zum zweiten ist es viel zu teuer und was für mich am allerschlimmsten ist, ist die heftig laute Musik. Das kann ich nicht ertragen.
Also gehen wir schnell wieder und nutzen die  Gelegenheit, einen benachbarten Palast zu besuchen. Der ist geschlossen, vermutlich nicht wirklich für Touristen gedacht. Sehr interessant ist der Blick auf die große Brücke und der Geräuschpegel, der von Auto- und Bahnverkehr herüber dringt. Andreas meint, dies sei die schlimmste Erinnerung an unsere Zeit in Moskau.

Wir steigen wieder in den Bus und fahren zurück ins Zentrum. In der mittelalterlichen Schenke gibt es diesmal nicht nur Bier, sondern wir essen auch Käse und Sandwiches. Nachdem unsere Speisenwahl am ersten Abend vermutlich einfach nur unglücklich war, ist es heute richtig lecker. Trotz der Busnutzung heute sind wir auf einen Fußweg von 11 km gekommen.
 

14.2.2019

Da unser heutiges Ziel, der Palacio Nacional de Ajuda, fast so weit ist, wie das Kloster gestern, suchen wir uns wieder eine Busverbindung. Die Straßen sind so eng und zudem noch vollgeparkt, dass manchmal der entgegenkommende Bus zurücksetzen muss, um beide aneinander vorbei zu lassen.

Der Palast ist in der Front toll saniert, weiter nach hinten sollte man lieber nicht schauen. Die erste Ausstellung über die Portugiesen in Japan ist eher enttäuschend.
Dafür finde ich den Palast dann wirklich großartig. Andreas meint, er sei mit und stapft mir tapfer hinterher.
Zum Schluss gibt es dann noch einen kleinen Exkurs zum Thema Seidenstraße.
Für das erste Essen teilen wir uns (weil wir später ja noch mehr essen wollen) das Tagesmenü in einer winzig kleinen Eckkneipe. Obwohl sich hier vermutlich kein Tourist her verirrt, spricht der junge Mann gut Englisch und erklärt uns das Angebot. So essen wir Gemüsesuppe, Codfish mit Reis und Pastel de nata.
Zurück ins Zentrum nehmen wir so eine hübsche kleine einzügige Altstadtbimmel, zwar nicht die berühmte 28 sondern die 18 - schön ist es trotzdem. Und je näher wir dem Zentrum kommen, desto voller wird sie. Beim Aussteigen an der Endstation können wir kaum glauben, wie viele Leute in diesem kleinen Wagen waren (das ist ja schon fast afrikanisch).
In der Britisch Bar wollen wir wieder Draußensitzpause machen. Ich hole uns ein Gingerbeer und ein IPA und bezahle dafür 10€. Wenig später kommt die Lady vom Ausschank heraus, entschuldigt sich und gibt mir 1€ zurück - es hatte nur 9€ gekostet. Die Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit der Portugiesen ist super! Während wir gemütlich unser Bier trinken, kommt ein junger Sachse vorbei, den wir gerade beim IPA-Festival in Liberec kennen gelernt haben. Eh uns aber klar wird, dass und woher wir ihn kennen, ist er schon vorbei. Sonst hätten wir ihn sicher angesprochen. Ich hab Hunger!!! Googlemaps bietet uns eine Restaurant-Brauerei mit guten Bewertungen an. Das Bier ist nicht so besonders, dafür ist das Futter lecker.

Ein neues Ziel haben wir nicht mehr; deshalb spazieren wir nur noch ein bisschen durch die Stadt bis zum alltäglichen Abschluss mit Urraca-Bie, Käse und Toast in der Mittelalterschenke. Per WLAN haben wir Kontakt zu den Freunden nach Hause und ich liege fast unterm Tisch vor Lachen, weil die Gläser so supergut zu unserem Lieblingsspruch "Finger weg vom Alkohol" passen. SO war das nicht gemeint!
 

15.2.2019

Mit der Metro fahren wir zum Gelände der Weltausstellung von 1998, um uns das Oceanarium anzusehen. Es ist alles sehr modern und sauber mit vielen interessanten Informationen zu den Weltmeeren und dessen Bewohnern. Und wir entdecken tatsächlich wieder einige Tiere, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Besonders angetan hat es mir der Sonnenfisch, der seine Flossen oben und unten trägt.

Nach zwei Stunden brauchen wir wieder eine Pause und Googlemaps verrät uns, dass sich in unmittelbarer Nähe die MUSA-Brauerei befindet. Das "Born in the IPA" aus der Flasche kennen wir schon. Nun probieren wir uns noch durch verschiedene Fassbiere und können sogar einen Blick auf die Gärungs- und Lagertanks der Brauerei werfen. Ich liebe auch die anderen musikalischen Sprachspiele in den Biersorten, wie z.B. Mick Lager, Frank APA, Saison O'Connor, Baltic Sabbath, Y.M.C.Ale, Red Zeppelin, Wit or without you,  Ale is love, Twist and Stout, Wish you were beer.

Gleich um die Ecke ist eine weitere Craftbeer-Brauerei - sie ist so versteckt, dass wir sie nur mit Hilfe von Googlemaps finden. Dementsprechend erstaunt bin ich darüber, wie gut besucht das Lokal ist. Deutsche Nummernschilder auf der Straße bestätigen, dass wir nicht die einzigen sind, die die DOIS CORVOS CERVEJEIRA gefunden haben. Wir basteln uns ein Tasting zusammen - so richtig schmeckt uns aber nur das Hazy IPA "This clouded heart". Mit meinem liebsten WLAN-Passwort "ilovehops" können wir gleich noch den Kontakt nach Hause pflegen.
 

16.2.2019

Die Tasche steht gepackt in der Aufbewahrung im Hotel und wir machen uns ein letztes Mal auf den Weg in die Stadt.

Als krönenden Abschluss unseres Urlaubs wollen wir endlich mit der berühmten electrico 28 fahren. Dafür müssen wir uns erst einmal in einer fast 200 m langen Schlange anstellen. Da die Haltestelle über WLAN  verfügt, kann ich die 67 Minuten Wartezeit nutzen, um mich per Wikipedia genau über Streckenverlauf, Taktzeiten und Geschichte der Bahn zu informieren. Das Erlebnis selbst halten wir beide für überbewertet. Die Straßen, die wir entlang fahren, kennen wir schon. Natürlich ist es bemerkenswert, durch die kleinen Gassen hindurch zu gondeln. Das hatten wir aber bei der anderen Linie, mit der wir gefahren sind, auch.


 

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