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Reisen

Vietnam 2016

5.10. ˡ 6.10. ˡ 7.10. ˡ 8.10. ˡ 9.10. ˡ 10.10. ˡ 11.10. ˡ 12.10. ˡ 13.10.

Einmal schweigen, neunmal glücklich.
vietnamesisches Sprichwort

8.10.2016

Wieder klingelt um sechs der Wecker. Nach Frühstück und Geldtausch verladen wir unser Köfferchen und fahren zum Distrikt 5 der Stadt - Cholon.

Cholon, was so viel wie „Großer Markt“ bedeutet, wurde im 18. Jahrhundert von den Chinesen gegründet und ist damit Saigons Chinatown. Die Vorfahren der Bewohner sind aus verschiedenen Regionen Südchinas nach Vietnam eingewandert und haben ihre Dialekte und Sitten behalten.

Getreu des Namens ist Cholon auch der Bezirk mit der meisten geschäftlichen Aktivität.

Hier gibt es alles, aber nur für Großabnehmer. Wir sehen unter anderem Straßen mit Stoffen, Spielzeugen, Zigaretten und natürlich Lebensmitteln. Es gibt Obst und Gemüse, das wir größtenteils gar nicht kennen, Fleisch und Fisch, und und und.... Auch Schnecken und Kröten (lebend an den Beinen zusammen gebunden) kann man kaufen. Das ist so gar nicht unser Ding.

Dann sehen wir uns den Thien Hau Tempel an. Er wurde im frühen 19. Jahrhundert von kantonesischen Einwanderern zu Ehren von Thien Hau (Mazu), der Göttin des Meeres und Beschützerin der Seefahrer erbaut.

Wer gerade aus China angekommen war, begab sich unverzüglich dorthin, um der Göttin für das sichere Geleit im Südchinesischen Meer zu danken.

Nach dem Tempel fahren wir über die Nationalstraße 1, die über 1700 km Hanoi und Saigon verbindet, in Richtung Mekong-Delta. Dort erleben wir in ihrem Tempel betende Buddhisten. Deren Gesänge sind für unsere Ohren recht ungewohnt. Gerade deshalb ist es für mich aber ein interessantes Erlebnis.

Kurz darauf klettern wir schon in unseren Ausflugskahn und schippern auf einem Mekong-Nebenarm zu einem Wassermarkt. Unser Reiseleiter kauft verschiedene Früchte, die wir später probieren dürfen. Am anderen Flussufer warten kleine Ruderboote, die uns durch enge Wasserstraßen fahren. Man nennt diese Route auch den „Spreewald Vietnams“. Ausgestattet mit landestypischen Reishüten sehen wir bei Ebbe viele Mangrovenwurzeln und tropische Pflanzen. Leider kommt mir kein Tier vor die Linse. Der einzige Vogel ist zu schnell weg und auch die Schmetterlinge wollen einfach nicht still halten.

Dann steigen wir wieder in unseren "Dampfer" und fahren zu einer Brücke, die zu einer der Schlamminseln des Mekong führt. Der nährstoffreiche Boden lässt hier die herrlichsten Obstbäume und Blumen wachsen. Es ist für uns ein richtige Beruhigung, mal nicht den Mopedverkehr um uns zu haben. Die Menschen leben in schönen Häusern. In einem machen wir Rast und verkosten das vorhin gekaufte Obst. Highlight für mich ist die Durian- (Stink-) Frucht. Muss man mal gekostet haben!
Dort gibt es auch Mittagessen - Reis und Hühnchen mit Zitronengras. Sehr lecker!

Im Anschluss fahren wir wieder an das gegenüberliegende Ufer des Mekongs. Ein paar Schiffsminuten weiter steigen wir aus und erleben ein kurzes Konzert, gespielt auf für das Mekong-Delta typischen Instrumenten und hübschen Gesängen. Gleich darauf machen wir wieder Halt. Hier bekommt, wer will, erstmal eine Python um den Hals gehängt (wir wollen das) und verkosten dann hausgemachte Süßigkeiten (Puffreis mit Chili, Ingwerplätzchen, Puffnudeln, getrocknete Bananen und Karamellbonbons). Hier wird auch der berühmte Schlangenschnaps hergestellt. In den selbst destillierten Reisschnaps werden Schlangen eingelegt. Wenn sie richtig "durchgezogen" sind, soll das Getränk anregende Wirkung haben. Wir kosten, ich bin überzeugt und kaufe zwei Flaschen - natürlich ohne Schlange. Die darf ich nicht nach Deutschland einführen.

Im Mekong gibt es Ebbe und Flut. Inzwischen ist der Wasserstand so niedrig, dass sich unser Kapitän beeilen muss, aus den Nebenflüsschen wieder herauszukommen. Die schwersten Mitreisenden müssen sich ganz vorn auf dem Bug platzieren, damit die Schiffsschraube nicht so tief im Wasser hängt. Viele Schiffe, die wir sehen, sind schon auf Grund gelaufen und warten geduldig auf die nächste Flut, damit sie wieder frei kommen. Ein bisschen abenteuerlich ist das schon.

Irgendwann ist es dann scheinbar ganz plötzlich dunkel geworden. Aber es dauert nicht mehr lange und wir können in den Bus steigen, der uns zu unserem Hotel VAN PHAT in Can Tho bringt. Es liegt auf einer ruhigen Insel direkt neben dem Mekong. Die Zimmer sind genial! Wir fühlen uns sofort wohl. Nach dem Duschen treffen wir uns mit unseren Mitreisenden zum Abendessen im Freien. Hier soll es vietnamesische Spezialitäten geben. Beraten von Huyuh bestellen wir gegrilltes Huhn, dazu Reis und Wasserspinat. Der Spinat kommt zuerst, dann der jetzt schon kalte Reis. Da wir Hunger haben, fangen wir an. Kurz und gut - Reis und Spinat sind längst alle, als etwa 45 Minuten später das Huhn kommt. Das dürre Vieh ist komplett zerlegt (mit Kopf) auf einem Teller angerichtet. Nach kurzer Kostprobe lassen wir fast alles stehen. Das geht gar nicht!

Trotzdem wird es ein netter Abend. Wir quatschen mit den Anderen und lassen den Tag ausklingen. Erst gegen halb zwei sind wir dann endlich im Bett.
 

zum 9.10.

 
 

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