Freitag, 24.7.2009 Wir haben toll geschlafen - kein Flugzeug, keine Animation hat gestört. Um 9.00 Uhr treffen wir uns mit dem Guide des Reiseveranstalters, buchen einige Ausflüge und verklickern ihm, dass wir nicht nach Deutschland zurück fliegen werden. Er ist sofort bereit, uns heute abend bei der Reservierung von Busplätzen zu helfen. Weil alles etwas länger gedauert hat, schaffen wir nur noch das Spätaufsteher-Frühstück. Heute wollen wir endlich zum Roten Meer. Wir ziehen die Badeklamottos drunter und nehmen nichts weiter mit, damit wir auf nichts aufpassen müssen (also diesmal auch keine Fotos). Der Shuttlebus fährt uns zum "Schwesterhotel". Es ist Ebbe, wir laufen am Strand entlang, das Wasser ist strahlendblau und badewannenwarm; ich begreife endlich den Namen des Roten Meeres - der Sand ist rot - fast so, wie wir es auch schon in Kenia gesehen haben. Im flachen Wasser schwimmen uns Fische von ganz miniklein bis fast schon groß um die Füße herum. Manche schimmern gelblich, manche sind fast durchsichtig und einige haben ihre Streifen scheinbar von Zebras geklaut. Obwohl wir beide keine Badefans sind, gehen wir doch ins Wasser. Gehen im wahrsten Sinne des Wortes: wir spazieren einfach weiter, bis uns das Wasser zu den Schultern steht, verweilen ein Weilchen und spazieren wieder zurück. Das Wasser ist extrem salzig. Deshalb "spülen" wir uns danach erstmal im Hotelpool und dann unter der Dusche. Nach dem
Abendessen treffen wir uns mit Ahmed, unserem Guide. Er fährt mit uns
zum besten Busunternehmen und kauft uns die Busfahrscheine inklusive
Platzreservierung für die Fahrt nach Kairo am Donnerstag. Dann zeigt er
uns den Weg zu McDonalds, weil wir hier wieder eine W-Lan-Verbindung
haben. (Ich hab nur die Laptop-Tasche mit - keine Kamera, also auch
wieder keine Fotos!) Ich kann endlich die ganzen vielen E-Mail-Grüße aus
der Heimat lesen und mein Tagebuch und die ersten Fotos hochladen. Wir
bummeln noch ein bisschen durch den bunten Trubel, nehmen uns dann ein
Taxi und kommen gut und sicher wieder im Hotel an. |
Samstag, 25.7.2009 Wir treffen uns um 10.00 Uhr mit unseren Berliner Bordbekanntschaften und gehen zusammen in den Jungle-Park. Hier gibt es jede Menge Wasserrutschen, in denen man mit großen Einer- oder Zweiergummireifen oder auf Gummimatten rutschen kann. Ich hab schon als Kind Angst vorm Rutschen gehabt; trotzdem verspreche ich meinem Andreas: Ich komme überall mit. Und es macht tatsächlich Spaß! 2 Stunden lang probieren wir alle Rutschen aus. Wenn ich allein rutsche, ist es beinahe gemütlich - im Doppelsitzer mit Andreas hinter mir geht richtig die Post ab (genug Schwungmasse eben ;-D). Am heftigsten find ich eine, bei der es erstmal in fast 90° abwärts geht. Danach sind wir ganz schön geschafft. Essen - Ausruhen - Essen! |
Sonntag, 26.7.2009 Ausschlafen - Essen - Ausruhen, Tischtennis spielen - Essen - Trinken |
Montag, 27.7.2009 Ausschlafen können wir heute auch. Nach dem Frühstück startet unsere Wüstentour. Erst geht's mit dem Jeep zu einer "Sammelstation", dann werden alle voll vermummt, um das Gesicht vor dem Wüstensand zu schützen; wir beginnen mit einer Runde Kamelreiten. Beim Buggyfahren haben wir Glück. Eigentlich sollen 4 Personen in jedes Fahrzeug, aber wir sind zum Schluss bloß noch zu zweit übrig, bekommen deshalb einen allein. Während der Fahrt durch die Wüste wird beim Fahren abgewechselt - wir sind also doppelt so oft dran wie die anderen!! (Nichtdrängeln hat auch Vorteile!) Die Jeepfahrt zu einem Beduinendorf ist ganz schön heftig - natürlich schnell, im Wüstensand schlingernd wie auf Glatteis oder bei Aquaplaning - aber wir kommen heil an. Von dem Dorf hatten wir nicht allzu viel erwartet und werden somit auch nicht enttäuscht. |
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In einer Hütte werden Schildkröten, Schlangen, Leguane und eine Wüstenspringmaus in viel zu kleinen Terrarien zur Schau gestellt. In einem Unterstand backt eine Beduinenfrau flache Fladen für uns, in einem zweiten werden Gewürze und Souvenirs verkauft in einem dritten wird ein schwarzer Tee für jeden serviert und unsere Guides erzählen uns halbwegs unterhaltsame Wüstengeschichten. Nachdem wir so eine Stunde "überstanden" haben führt eine ähnlich abenteuerliche Jeeptour wieder zurück zur "Sammelstation". | |
Jetzt ist
Quadfahren dran - in den Sonnenuntergang: einfach genial!! Spaß pur!
Schade, dass wir dabei unsern Fotoapparat nicht mitnehmen können und die
Bilder vom offiziellen Fotografen wieder viel zu teuer sind. Die
nächsten Tiere warten auf uns. Zuerst fahren wir gemeinsam in einer
Kutsche, dann reiten wir auf Pferden und Andreas probiert auch noch
einen Eselritt. Das arme Tier hat aber schon sichtlich die Nase voll und
macht bei weitem nicht das, was Andreas will. Ein einstündiges Programm
beendet den Abend - die Bauchtänzerin finde ich nicht so toll
(Andreas übrigens auch nicht), dafür ist ein Derwisch einsame Klasse.
Der dreht sich mindestens 15 Minuten lang auf einer Stelle und vollführt
dabei noch verschiedene Kunststücke. Ein Fakir spuckt und schluckt
Feuer, legt sich auf ein Nagelbrett und wandert über Glasscherben - also
all das, was wir von Wischgolls kennen (aber Sibylle und Frank, eure
Show ist besser!!). Eigentlich sollten wir jetzt noch mit einem Teleskop
in die Sterne gucken. Da aber nur eins für ungefähr 200 Gäste da ist und
die Schlangen dementsprechend lang sind, verzichten wir. Insgesamt war
es ein gelungenes Erlebnis bei dem wir eine Familie aus Jena kennen
lernen, mit der wir dann den Abend bei einigen Cuba-Libres und Bier
ausklingen lassen. |
Dienstag, 28.7.2009 Heute müssen wir zeitig aufstehen. Der Wecker klingelt um 7.00 Uhr, damit wir noch ein kleines Frühstück schaffen, bevor wir zum Schnorcheln fahren. Die Ausrüstung kriegen wir vor Ort und fahren mit einem ganz schön großen umgebauten Fischerboot hinaus aufs Rote Meer. Ich hab ja doch jede Menge Respekt vor dieser Unternehmung. Als Kind war ich zwar oft schnorcheln; aber jetzt ist mir dieses Ding im Mund doch sehr unangenehm. Trotzdem muss ich das probieren. Auf den ersten Metern verschlucke ich erstmal einen Riesenschwapp Salzwasser. Nachdem ich das überstanden hab, weiß ich worauf ich achten muss, konzentriere mich voll aufs Atmen und sehe so nebenbei die ersten bunten Fische rumschwimmen. Es ist so toll, dass ich die blöde Schnorchelei gerne in Kauf nehme, um mehr zu sehen. Worte reichen eigentlich nicht, um zu beschreiben, was es da im Wasser zu sehen gibt. Korallen in rot, gelb, blau, grün, lila - alle Farben noch in sämtlichen Schattierungen von hell bis dunkel. Was mich am meisten fasziniert ist, dass die Fische - in allen Größen, einzeln und in Schwärmen, manche fast neonartig leuchtend - sich farblich "ihren" Korallen zuordnen. Einige schwarze Seeigel haben sich versteckt, aber wir sehen sie trotzdem. Natürlich befolgen wir die Regeln: nichts anfassen und nicht auf die Korallen treten! Auf der Rückfahrt erleben wir gleich noch ein Highlight: Delfine!!!! Ich sehe sie von weitem schon springen, weil der Kapitän mich drauf aufmerksam gemacht hat. Dann sind sie direkt neben unserem Boot. Erst schwimmen sie mit uns mit, dann springen sie wieder aus dem Wasser. Es sind 6 oder 7, ich würde am liebsten heulen, so schön ist das! Natürlich haben andere Boote sie auch gesichtet, die Passagiere machen ne richtige Delfin-Party mit Pfeifkonzerten und Trommelei. Das zerstört die Stimmung leider. Ich hoffe nur, dass die armen Tiere nicht so lärmempfindlich sind wie ich. Abends rufe ich
unsere Vermieterin in Kairo an. Von Deutschland aus hatte ich alles mit
ihr geklärt, will mich jetzt nur rückversichern, und tatsächlich erklärt
sie mir, dass unsere Wohnung erst im August frei wird. Nun ja, wir
werden eine Lösung finden. |
Mittwoch, 29.7.2009 Gleich nach dem Frühstück beginnen wir mit den Versuchen, die Chefin zu erreichen. Sie ist zur Zeit auf Urlaub in Deutschland. Keiner meldet sich - weder über Handy noch im Festnetz. Mein Herz wird immer schwerer. Aber in unserem Ägypten-Buch finden wir jede Menge Hinweise auf gute und preiswerte Hotels mit Telefonnummern und Adressen. Eine Ausweichmöglichkeit sollte sich also finden lassen. Dann der erlösende Anruf: die Chefin ist am Telefon, freut sich für uns, dass wir unseren Aufenthalt in Ägypten mit so schönen Erlebnissen begonnen haben und bietet uns spontan ihre Wohnung (im selben Haus wie unsere zukünftige) an. Sie gibt uns auch gleich noch eine genaue Wegbeschreibung. Ich fühle mich 100 kg leichter, so ein Stein ist mir grad vom Herzen gefallen. Dem müssen wir entgegenwirken - Mittagessen!! ;-) |
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Unterwegs treffen wir die Berliner, sie wollen mit uns reiten gehen. Andreas macht mit, mir reicht es, ihn zu fotografieren. | |
Morgen fahren wir also nach Kairo - dann beginnt der Ernst dieses Unternehmens. ;-) |
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